Italien Roadtrip: Die perfekte Route für zwei bis drei Wochen

Durch die verwinkelten Gassen von Verona schlendern, Kunst und Kultur in Rom aufsaugen und sich an den herrlichen Stränden Sardiniens ins Badevergnügen stürzen. Italien ist zweifellos eines der schönsten Reiseziele weltweit und bietet so viele Highlights auf engstem Raum, dass ihr das Land am besten bei einem Roadtrip erkundet.

Doch wo ist der ideale Ausgangspunkt für eine Rundreise und welche Route eignet sich am besten für einen gelungenen Italien Roadtrip? Meine Highlights und Empfehlungen für eine Reise von zwei bis drei Wochen findet ihr in diesem Blog Post.

Italien Karte mit allen Roadtrip Stationen, Tipps & Unterkünften im Überblick

An acht Stationen machen wir während dieser Rundreise durch Italien Halt. Dabei erwartet euch eine vielfältige Mischung aus Meer, Stadt und Highlights entlang der Route. Alle Sehenswürdigkeiten, Tipps und Unterkünfte (alle verfügen über Parkplätze) findet ihr hier auf einen Blick.

Wie viele Tage für den Italien Roadtrip einplanen?

Je länger der Roadtrip durch Italien, desto intensiver kann man das Land kennenlernen und desto schöner ist der Urlaub natürlich. Für jede der Stationen entlang der Strecke könnte man getrost mehrere Wochen einplanen, ohne das Langeweile aufkommt. Meine Route könnt ihr daher je nach Gusto und Zeitbudget abwandeln. Wer keine drei Wochen zur Verfügung hat, plant zum Beispiel Verona als Tagesausflug ein oder hebt sich Sardinien für den nächsten Italien Urlaub auf.

#1 Lago Maggiore

Am Lago Maggiore startet unsere Rundreise durch Italien mit dem Auto. Der See erstreckt sich im Westen über die Region Piemont und im Osten über die Lombardei, während seine nördlichen Ufer über Italien hinaus bis in den Schweizer Kanton Tessin reichen. Die Lage in Norditalien macht ihn so zur idealen ersten Roadtrip-Station. Im Gegensatz zum viel besuchten Gardasee und dem schicken Comer See, geht es am Lago Maggiore etwas unaufgeregter zu. Dennoch findet ihr hier wunderschöne Art-déco-Städte und mondäne Villen, die an glamouröse Zeiten erinnern.

Eines der Highlights ist das am Westufer des Lago Maggiore gelegene Stresa. Mit den prachtvollen Hotels und hübschen piazzi zählt das Städtchen zu den schönsten Orten am See. Vor der Küste liegen die Borromäischen Inseln, die Isola Bella, die Isola dei Pescatori und die Isola Madre. Die berühmteste der drei Inseln ist die Isola Bella, auf der sich der Palazzo Borromeo umgeben von einem malerischen Garten befindet. Schiffe und Taxiboote verkehren von Stresa zu den Borromäischen Inseln. Dabei ist jede von ihnen nur fünf Minuten mit dem Boot von der anderen entfernt und die Rückfahrt zum Festland dauert nur 10 Minuten.

Hotel-Tipp für den Lago Maggiore: Am Rande von Stresa übernachtet ihr im netten Appartamento Azalea Stresa mit Seeblick und kostenlosen Parkplätzen.
Wie lange am Lago Maggiore bleiben? Zwei Nächte.

#2 Verona

Vom Lago Maggiore geht es in etwa drei Stunden nach Verona. Wie Rom nur im Kleinformat – so erlebte ich die norditalienische Stadt. Anstelle des Tiber schlängelt sich die Etsch durch die Altstadt. Statt auf den Pincio geht’s in den Abendstunden hinauf zum Castel San Pietro und während man in Rom das Kolosseum bestaunt, taucht man an der Arena von Verona in die Geschichte der Antike ein.

Im Gegensatz zur italienischen Hauptstadt geht es in Verona jedoch deutlich gemächlicher zu. Nur einen Ort sollte man – wenn überhaupt – nur in den frühen Morgenstunden besuchen: Den berühmte Balkon, um den die tragische Legende von Romeo und Julia rankt. Mein Tipp: Balkon sausen lassen und stattdessen durch den zauberhaften Park Giardino Giusti spazieren.

Hotel-Tipp für Verona: Das sehr schöne Design-Hotel San Leonardo Suites liegt fußläufig zur Altstadt entfernt und bietet neben modernen Zimmern und einer schönen Terrasse auch kostenlose Parkplätze (Reservierung erforderlich).
Wie lange in Verona bleiben? Zwei Nächte.

#3 Bologna

Der Italien Roadtrip führt als nächstes in knapp zwei Stunden in die Kulinarik-Hauptstadt Italiens, Bologna. Denn gleich eine ganze Reihe an Spezialitäten kommen aus Bologna, beziehungsweise der Region Emilia-Romagna. Darunter die berühmte Bolognese-Soße und der für viele Gerichte unverzichtbare Parmesankäse.

Neben zum Niederknien gutem Essen hat mich Bologna mit seinem Nachtleben und den vielen fantastischen Bars begeistert. Und natürlich mit den wunderschönen Arkaden, die auf mehr als 40 Kilometern durch Bologna verlaufen und der Stadt eine gewisse Eleganz verleihen. Sogar bis hinauf zur Kirche Santuario della Madonna di San Luca, die auf einem Hügel oberhalb der Stadt thront, führen die Bogengänge.

Hotel-Tipp für Bologna: Am Rande des historischen Zentrums verbergen sich Mysuiteshome Apartments in einem wunderschönen Palazzo – Privatparkplätze inklusive.
Wie lange in Bologna bleiben? Zwei bis drei Nächte.

#4 Rom

In etwas mehr als vier Stunden fahren wir weiter nach Rom und genießen entlang der Strecke schon mal einen Vorgeschmack auf die malerische, toskanische Hügellandschaft, der wir uns auf dem Rückweg noch intensiver widmen. Wer mag, hält zum Mittagessen in einem der toskanischen Städtchen entlang der Route, wie Montepulciano oder Pienza.

Angekommen in Rom erwarten euch abseits von Trevi Brunnen und der Piazza Navona zahlreiche sehenswerte und weniger bekannte Orte. Bestaunt die Architektur des Quartiere Coppedè im Südosten der Stadt, lasst euch durch das Szeneviertel Monti treiben, genießt ein Stück der köstlichen, typischen Ricotta-Sauerkirschtorte im Jüdischem Viertel und entflieht in der Mittagshitze in den Botanischen Garten.

Hotel-Tipp für Rom: Außerhalb des Stadtkerns ist das luxuriöse Hotel TH Roma – Carpegna Palace umgeben von einem schönen Garten und mit kostenlosen Privatparkplätzen eine gute Adresse. Von der Metrostation Cornelia kommt ihr vom Hotel schnell ins Zentrum.
Wie lange in Rom bleiben? Zwei bis drei Nächte.

#5 Sardinien

Von Rom steuern wir als nächstes den etwa 70 Kilometer entfernten Hafen von Civitavecchia an. Von hier legen Fähren nach Olbia auf Sardinien ab, die euch in etwa fünfeinhalb Stunden auf die Mittelmeerinsel bringen. Wenn ihr nachts reisen möchtet, dauert die Überfahrt sieben bis acht Stunden. Infos zu Abfahrtszeiten und Preisen findet ihr hier.

Als die Karibik Europas wird Sardinien gern bezeichnet und ja, man findet sie hier tatsächlich. Die puderzuckerfeinen Sandstrände und türkisfarbenes, kristallklares Wasser. Einige der schönsten Buchten findet ihr im Naturpark Bidderosa. Dort erwarten euch fünf naturbelassene Strände mit weißem, feinsten Sand. Die fünf Oasi werden eingeschlossen von unverfälschter, mediterraner Natur. Wem das Sonnenbaden oder das Dösen auf der Luftmatratze im glasklaren Wasser zu langweilig ist, der erkundet die einzigartige Flora und Fauna zu Fuß oder mit dem Fahrrad.

Nicht verpassen solltet ihr außerdem die bezaubernde Hafenstadt Cagliari. Genießt die Aussicht von der Bastion Saint Remy über die Stadt, schlendert durch die entzückende Via Antonio Piccioni und gönnt euch das ein oder andere dolci in der Dulcis Pasticceria.

Hotel-Tipps für Sardinien: Zu Beginn des Inselurlaubs am Golf von Orosei im Norden der Insel. Das Agriturismo Sa Mendhula liegt 14 Kilometer vom Hafen in Olbia entfernt und bietet neben einem schönen Garten auch kostenlose Parkplätze. Zum Abschluss empfehle ich euch ein paar Nächte an der Südküste. In Cagliari ist das B&B Palazzo Merello eine Top-Adresse mit eigenen Parkplätzen (Reservierung erforderlich). Weitere Unterkünfte auf Sardinien findet ihr hier.
Wie lange auf Sardinien bleiben? Ab vier Nächten.

Sardinien: Beliebte Ausflugsziele & Aktivitäten

#6 Amalfiküste

Von Sardinien reist ihr entweder wieder von Olbia zurück aufs Festland oder ihr nehmt ab Cagliari eine Fähre bis Neapel. Infos findet ihr hier. Von Neapel ist es nun nur noch ein Katzensprung bis zur wunderschönen Amalfiküste. Die Küstenregion erstreckt sich zwischen Pompei und Salerno und hält dazwischen, in regelmäßigen Abständen, Highlights bereit.

Zu meinen Highlights zählt Positano, das sich fast zu schön, um wahr zu sein, mit seinen farbenfrohen Häusern in die Berglandschaft schmiegt. Kleine Gassen winden sich von der Küstenstraße hinab zum Meer. Boutiquen verführen zu einer Runde Shopping und vor Obstläden türmen sich die für die Region typischen Zitronen in Körben.

Daneben hat es mir Sorrent mit seinem charmanten Fischerdorf-Flair angetan. An mehreren bagni könnt ihr euch ins Badevergnügen stürzen. Einer meiner Lieblingsorte in Sorrent ist außerdem die Marina Grande. In dem beschaulichen Hafen kann man Fischern bei ihrer Arbeit zusehen und an einem kleinen, kostenlosen Badestrand ins Meer springen.

Hotel-Tipp für die Amalfiküste: In Sorrent liegt das Hotel La Badia mit sehr schönem Blick auf die Küste, eigenen Parkplätzen und einem sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnis. Weitere Unterkünfte an der Amalfiküste findet ihr hier.
Wie lange an der Amalfiküste bleiben? Mindestens drei Nächte.

#7 Toskana

Mit ihren Zypressenalleen und den Straßen durch sanfte Hügellandschaften darf die Toskana bei einem Italien Roadtrip natürlich nicht fehlen. Alle paar Kilometer lohnt es den Blinker zu setzen und von der Landstraße abzufahren, um eines der charmanten Dörfer oder aufregende Städte, wie Florenz oder Siena, zu erkunden. Und auch ein Abstecher ans Meer darf bei einer Rundreise nicht fehlen.

Da wäre die Maremma mit ihren kilometerlangen Sandstränden und hübschen Fischerorten. Eine Fährfahrt entfernt, wartet die Mittelmeerinsel mit allem woraus Urlaubsträume gemacht sind. Die Insel gilt als Wanderparadies, begeistert aber genauso mit traumhaften Badestränden, kristallklarem Wasser und charmanten Städtchen. Bekannt ist Elba außerdem für Napoleon Bonaparte, der auf der Insel sein Exil verbrachte.

Meinen vollständigen Toskana-Roadtrip-Guide findet ihr hier.

Hotel-Tipp für die Toskana: Besonders schön wohnt ihr in dem ehemaligen Bauernhof il burellino in Montalcino – mit Pool und traumhaftem Blick über die Hügellandschaft. Weitere Hotel-Tipps für die Toskana findet ihr hier.
Wie lange in der Toskana bleiben? Mindestens drei Nächte.

#8 Ligurien

Von der Toskana geht es weiter Richtung Norden mit einem letzten Halt in Ligurien. Hier erstreckt sich von der französischen Grenze bis zu den Ausläufern der Toskana die Italienische Riviera. Neben den berühmten Cinque Terre bietet die Küstenregion Liguriens auch Highlights wie die Stadt San Remo. Prachtbauen auf der einen, das Mittelmeer auf der anderen Seite. Unter dem Schatten hoher Palmen spaziert man vorbei an noblen Sommerresidenzen und Casinos. Dabei liegt ein Hauch Nostalgie in der Luft.

Von San Remo geht es über die Via Aurelia, eine der schönsten Küstenstraßen Europas, nach Imperia. Die Hafenstadt besteht aus dem Stadtteil Porto Maurizio mit seiner hübschen Altstadt sowie dem Viertel Oneglia, das sich hervorragend zum Flanieren und Shoppen eignet. Mein Lieblingsplatz in Imperia ist die Piazza am Borgo Foce direkt am Meer. Bunte Häuser mit Klappläden reihen sich hier um den Platz mit Bars und Restaurants.

Und auch das Hinterland Liguriens hat seinen Reiz. Wie das Bergdorf Borgomaro, in dem auf charmante Art die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Ohne Schloss lehnt ein Fahrrad an einer Hauswand. Ein paar Meter weiter steht ein Topf mit dem Überbleibsel des pranzo auf den Stufen. In dem Dorf findet ihr mit der zauberhaften und familiären Unterkunft Relais del Maro auch die perfekte Wohlfühloase für den Roadtrip-Abschluss.

Hotel-Tipp für Ligurien: Ein wahrer Hotel-Schatz für euren Ligurien Urlaub ist das bezaubernde Relais del Maro. Ein wunderschönes, familiengeführtes Hotel in Borgomaro. Genauer gesagt ein Albergo Diffuso, bei dem die Zimmer über das Dorf verteilt sind und man so einen authentischen Einblick in das Leben bekommt. Und was soll ich sagen – ich wollte eigentlich gar nicht mehr weg.
Wie lange in Ligurien bleiben? Zwei bis drei Nächte.

Praktische Tipps für den Italien Roadtrip:

Anreise

Entweder mit dem eigenen Auto oder mit dem Flugzeug nach zum Beispiel Verona oder Mailand und von hier mit dem Mietwagen weiter. Ein Mietwagen-Vergleichsportal findet ihr hier.

Welcher Mietwagen für die Italien Rundreise

Kleinwagen anstelle von Geländewagen. Besonders wenn ihr mit dem Auto durch die schmalen Gassen der Bergdörfer fahrt oder in den Städten nach Parkplätzen sucht, werdet ihr dankbar für ein kleines Fahrzeug sein.

Beste Reisezeit

Wenn möglich empfehle ich euch die Hochsaison (Juli und August) zu meiden. Ebenfalls gut besucht, ist Italien im Frühling und Herbst. Daher macht es durchaus Sinn eure Reise im Vorfeld zu planen und die Unterkünfte frühzeitig zu buchen.

Maut in Italien

Fahrt ihr auf der Autobahn müsst ihr eine Mautgebühr bezahlen. Um die Staus vor Mautstationen zu umgehen, könnt ihr euch vor dem Urlaub eine Telepass Box bestellen. Damit öffnet sich die Schranke automatisch und ihr braucht kein Ticket zu ziehen. Die Gebühren werden im Anschluss vom hinterlegten Konto abgebucht.

Tempolimit

Auf der Autobahn gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Auf Schnellstraßen dürft ihr maximal mit 110 km/h unterwegs sein und das Tempolimit außerhalb von Ortschaften beträgt 90 km/h. Achtung, vor tierischen Bewohnern. Auf den Landstraßen trifft man hin und wieder Wildtiere. Ich bin auf dem Weg nach Montalcino zum Beispiel mal einem Stachelschwein begegnet.

Parken in Italien

Achtet bei der Suche nach einem Parkplatz die Farben der Straßenmarkierung. Bei weißer Kennzeichnung ist der Parkplatz kostenlos. Blau bedeutet kostenpflichtig. Eine schwarz-gelbe Markierung weist auf ein Parkverbot hin und in gelber Farbe gekennzeichnete Parkplätze sind für Taxis, Busse oder Anwohner reserviert.

Der passende Soundtrack für deine Rundreise

Songs zum Mitträllern findet ihr in meiner Roadtrip Playlist.

Der passende Lesestoff und meine Reiseführer-Empfehlung

• Wundervoll atmosphärisch geschrieben, sehr schön auch zum Einstimmen auf den Italien Urlaub: Die Hügel der Toskana von Ferenc Máté.
• Schöner Reisebildband prall gefüllt mit Insider Tipps: Secret Places Italien von Thomas Migge.

Das waren meine Tipps für einen gelungenen Italien Roadtrip. Kennst du noch einen Geheimtipp? Dann ab in die Kommentare damit.

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