Durch verwunschene patios schlendern, in Tapas-Bars schlemmen und die Sonnenuntergänge am südlichsten Punkt des europäischen Festlandes bewundern. Andalusien ist zu jeder Jahreszeit eine Reise wert und bietet so viele Highlights auf engstem Raum, dass ihr die spanische Region am besten bei einem Roadtrip erkundet.
Doch wo ist der ideale Ausgangspunkt für eine Rundreise und welche Route eignet sich am besten für einen gelungenen Andalusien Roadtrip? Meine Highlights und Empfehlungen für eine Rundreise von 10 Tagen bis zwei Wochen findet ihr hier.
Inhalt
Andalusien Karte mit allen Roadtrip Stationen, Tipps & Unterkünften im Überblick
An fünf Stationen machen wir während dieser Rundreise durch Südspanien Halt. Dabei erwartet euch eine vielfältige Mischung aus Meer, Stadt und sehenswerten Ausflugszielen entlang der Route.
Wie viele Tage für den Andalusien Roadtrip einplanen?
Je länger der Roadtrip durch Spanien, desto intensiver kann man die Region kennenlernen und desto schöner ist der Urlaub natürlich. Für jede der Stationen entlang der Strecke könnte man getrost eine Woche verbringen, ohne das sich Langeweile breitmacht. Meine Route könnt ihr daher je nach Gusto und Zeitbudget abwandeln. Ich empfehle euch eine Reisedauer zwischen 10 Tagen und drei Wochen. Wer keine 10 Tage zur Verfügung hat, plant zum Beispiel Cádiz als Tagesausflug ein.
#1 Jerez de la Frontera
In Jerez de la Frontera startet der Roadtrip durch Andalusien. Die etwa 212.000 Einwohner große Stadt ist bekannt für Flamenco, Sherry und Reitkunst. Mit ihrer beschaulichen Größe ist Jerez der perfekte Ort, um sich durch das Gassengewirr treiben zu lassen.
Beim Streifzug durch die Altstadt von Jerez spaziert ihr an den bekanntesten Sehenswürdigkeiten vorbei, wie der Kathedrale von Jerez sowie den Kirchen San Dionisio, San Miguel und San Marcos. Sehr eindrucksvoll sind außerdem die Alcázar Gärten mit ihrem Palast maurischem Ursprungs.
Während dem Aufenthalt in Jerez lohnen sich Ausflüge in das sehr sehenswerte Umland. Etwa eine halbe Stunde mit dem Auto entfernt, liegt Arcos de la Frontera, der Hauptort der berühmten weißen Dörfer. Die Altstadt von Arcos thront eindrucksvoll auf steilen Klippen oberhalb des Flusses Guadalete. So genießt ihr von hier ein spektakuläres Panorama ins Tal und das Hügelland Andalusiens.
Hotel-Tipp für Jerez de la Frontera: Wer Boho-Elemente mag, kombiniert mit Industrial Style wird sich im Astuto Boutique Hotel gar nicht satt sehen können. Denn der angesagte Look zieht sich durch alle Bereiche des Hotels. Auch in den Zimmern erwartet euch ansprechendes Design, helle Farben und Naturmaterialien. Das alles bekommt ihr zu einem überraschend günstigen Preis.
Günstig parken in Jerez: Zum Beispiel im Interparking Jerez Centro.
Wie lange in Jerez de la Frontera bleiben? Wenn dies euer erstes Mal in Jerez de la Frontera ein sollte, empfehle ich euch, mindestens zwei Tage hier zu verbringen. Wer die Stadt schon gut kennt, startet den Roadtrip noch am selben Tag oder nach einer Übernachtungen.
#2 Cádiz
Von Jerez de la Frontera fahrt in etwa einer halben Stunde in die Hafenstadt Cádiz. Weit weniger herausgeputzt als andere Städte Andalusiens, aber dafür mit einem ganz eigenen nonchalanten Charme empfängt euch Cádiz als älteste Stadt Spaniens. Mit ihren außergewöhnlichen Sehenswürdigkeiten und schönen Sandstränden ist Cádiz das perfekte Reiseziel für alle, die Stadt und Meer miteinander verbinden möchten.
Trotz der mit knapp 120.000 Einwohnern eher beschaulichen Größe gibt es in Cádiz zahlreiche Sehenswürdigkeiten zu entdecken. Inmitten der Altstadt findet ihr das bekannteste Wahrzeichen der Stadt. Die Kathedrale von Cádiz gilt als eine der schönsten Spaniens und wurde im 18. Jahrhundert im barocken Stil erbaut. Daneben findet man Elemente des klassizistischen Stils.
Der Glockenturm der Kathedrale ist begehbar und bietet einen atemberaubenden Panoramablick auf die Altstadt, den Hafen und die Umgebung. An besonders klaren Tagen kann man sogar die Küste Afrikas erspähen.
Hotel-Tipp für Cádiz: In perfekter Altstadtlage empfängt euch das Boutique Hotel Casa Cánovas mit stilvollen Zimmern und einem hübschen Innenhof. Weitere Unterkünfte findest du hier.
Wie lange in Cádiz bleiben? Cádiz war für mich eine der Städte, bei denen es etwas Zeit gebraucht hatte, bis ich mit ihr warm wurde. Wie das Wetter erscheinen auch die Einwohner etwas rauer. Doch der Eindruck täuscht. Schenkt man dem noch so grimmig dreinblickenden Gaditanos (so nennt man die Einwohner von Cádiz) ein Lächeln, bekommt man unter Garantie ein breites Strahlen zurück. Um Cádiz und seine Menschen also wirklich zu verstehen, empfehle ich euch mindestens zwei Nächte.
#3 Tarifa
Von Cádiz führt der Andalusien Roadtrip in das etwa 100 Kilometer entfernte Tarifa, dem südlichsten Ort des europäischen Festlandes. Mit etwas Glück könnt ihr während der Fahrt sogar Flamingos sehen. Gleich bei meiner Ankunft in Tarifa spüre ich die entspannte Atmosphäre, die hier herrscht. Kleine Boutiquen reihen sich an Tapas Bars und hübsche Cafés, wie dem Café 10, in dem ihr von morgens bis abends mit gesunden Gerichten verwöhnt werdet.
Und natürlich werdet ihr an jeder Ecke daran erinnert, dass man an dem Surferhotspot Spaniens befindet. Während meiner Reise im Winter erlebe ich in Tarifa einsame Strände. Lediglich einige Kiter sind mit ihren Boards unterwegs.
Auch am Abend zieht es mich ans Meer, auf den Damm, der zu der Isla de Las Palomas führt. Links das Mittelmeer, rechts der Atlantik und die Lichter Tangers, die so nah erscheinen. Die Sonne versinkt am Horizont und sorgt für ein faszinierendes Farbspiel. Die Sonnenuntergänge in Tarifa – vielleicht sind es die schönsten überhaupt.
Übernachten in Tarifa: Ich hatte leider eine schlechte Wahl bei meiner Unterkunft getroffen. Das nächste Mal würde ich mich für das Hotel Hurricane entscheiden, die Empfehlung einer Bekannten.
Wie lange in Tarifa bleiben? Mindestens zwei Nächte. Tipp: Von Tarifa verkehren Fähren nach Marokko. Wer auf den afrikanischen Kontinent übersetzen möchte, sollte seinen Reisepass nicht vergessen und ein paar Übernachtungen in Tanger einplanen.
#4 Córdoba
Von Tarifa geht es weiter nach Córdoba, zunächst entlang der Küste bis man kurz vor Málaga das Landesinnere ansteuert. Um die etwa drei stündige Fahrt etwas zu verkürzen, lohnt sich ein Stopp in dem hübschen Ort Estepona mit seinen weiß getünchten Häusern und den bepflanzten Gassen. Auch ein Abstecher nach Ronda bietet sich an. Dafür verlasst ihr die Küstenstraße kurz vor Marbella.
In Córdoba angekommen könnt ihr gleich vier UNESCO-Welterbestätten erkunden. Nämlich, die Moschee von Córdoba, das historische Stadtzentrum, die Medina Azahara und das Festival der Innenhöfe. Bei letzterem werden jedes Jahr im Mai die für Andalusien berühmten Patios geschmückt und sonst verschlossene Tore für Besucher geöffnet.
Abseits der Moschee habe ich Córdoba als herrlich unaufgeregt und authentisch wahrgenommen. Wenige Autos fahren durch die engen Gassen und auf zahlreichen Plätzen laden tolle Restaurants zum Genießen köstlicher Tapas ein. Das Restaurante La Boca beispielsweise bietet ein vorzügliches vegetarisches Mittagsmenü im schicken Ambiente. Oder ihr lasst euch draußen unter den Orangenbäumen nieder.
Übernachten in Córdoba: Gemütliche Studios mit Liebe zum Detail eingerichtet erwarten euch in La Casa del Rio.
Wie lange in Córdoba bleiben? Zwei volle Tage.
#5 Sevilla
Als letzte Station der Rundreise fahrt ihr in eineinhalb bis zwei Stunden von Cordoba nach Sevilla, in die Hauptstadt Andalusiens. Mit ihren verwinkelten Altstadtgassen und den prachtvollen Palastanlagen zählt Sevilla für mich zu den schönsten Orten in ganz Spanien.
Angekommen in Sevilla erwarten dich Highlights wie die Kathedrale als eine der größten gotischen Kirchen der Welt, die das Grabmal von Christoph Kolumbus beherbergt. Vom Giralda-Turm, der früher das Minarett der alten Moschee war und direkt neben der Kathedrale gen Himmel ragt, genießt du einen spektakulären Blick auf die Stadt. Weitere Highlights sind ein Spaziergang durch den Barrio Santa Cruz, das jüdische Viertel von Sevilla, und eine Erkundung des Real Alcázar mit seinen wunderschönen Gärten und Innenhöfen.
In heftiges Schwärmen werdet ihr auch im Palacio de las Dueñas verfallen. Der imposante Palast aus dem 15. Jahrhundert vereint gotische und maurische Einflüsse. Noch eindrucksvoller sind jedoch die Innenhöfe und Gärten – wunderschöne Oasen inmitten der Stadt.
Einen Katzensprung entfernt, findet man eine Attraktion, die so gar nicht ins Stadtbild passen mag. Dennoch ist der futuristische Metropol Parasol eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten. Auf einem Rundweg könnt ihr die Stadt von oben betrachten – besonders schön in den Abendstunden. Die Einwohner Sevillas nennen das Bauwerk übrigens “las setas”, die überdimensionalen Pilze.
Übernachten in Sevilla: Im Herzen des Barrio Santa Cruz mit herrlicher Dachterrasse, ist das Hotel Murillo eine gute Adresse.
Wie lange in Sevilla bleiben? Drei bis vier Tage.
Die wichtigsten Tipps für deinen Andalusien Roadtrip:
Anreise
Direktflüge aus Deutschland nach Jerez de la Frontera werden von verschiedenen Airlines ab Frankfurt und Düsseldorf angeboten. Da mein Roadtrip in Sevilla endet, bucht ihr entweder einen Gabelflug oder fahrt von Sevilla in etwa eineinhalb Stunden zum Flughafen in Jerez. Eine weitere Alternative ist eine letzte Übernachtung im hübschen Astuto Boutique Hotel bevor ihr euch auf die Heimreise begebt.
Beste Reisezeit für die Andalusien Rundreise
Wenn möglich, empfehle ich euch die Hochsaison (Juli und August) zu meiden. Ebenfalls gut besucht ist Andalusien im Frühling und Herbst. Daher macht es in dieser Zeit Sinn, eure Reise im Vorfeld zu planen und die Unterkünfte frühzeitig zu buchen. Für einen Badeurlaub gilt Mai bis Oktober als die beste Reisezeit.
Welcher Mietwagen für den Andalusien Roadtrip
Ich empfehle euch einen Kleinwagen oder eine Kompaktklasse anstelle eines SUVs. Besonders wenn ihr mit dem Auto durch die schmalen Gassen fahrt oder in den Städten nach Parkplätzen sucht, werdet ihr dankbar für ein kleineres Fahrzeug sein. Einen Mietwagenvergleich findest du hier.
Maut
Die meisten Autobahnen in Andalusien verfügen über ein Mautsystem. Sie sind mit den Buchstaben AP für autopista gekennzeichnet und verfügen in der Regel über ein elektronisches Bezahlsystem.
Tempolimit
Auf der Autobahn gilt eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Auf Schnellstraßen dürft ihr maximal mit 100 km/h unterwegs sein und das Tempolimit außerhalb von Ortschaften beträgt 90 km/h.
Parken in Andalusien
Achtet bei der Suche nach einem Stellplatz auf die Farben der Straßenmarkierung. Bei weißer Kennzeichnung ist der Parkplatz kostenlos. Bei blauen Linien ist das Parken gebührenpflichtig und bei in gelber Farbe gekennzeichneten Parkplätzen gilt Park- und Halteverbot.
Der passende Soundtrack für den Spanien Roadtrip
Songs zum Mitträllern findet ihr in meiner Roadtrip Playlist.
Die passende Lektüre
Schön zum Einstimmen auf die Reise: Ein Jahr in Andalusien von Veronica Frenzel.
Das waren meine Tipps für einen unvergesslichen Roadtrip durch Andalusien. Kennst du noch einen Geheimtipp? Dann ab in die Kommentare damit.
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4 COMMENTS
Nicole
2 Jahren agoLiebe Sarah, was für ein toller Road Trip muss das gewesen sein! Da würden ich am liebsten direkt einen Camper buchen und alles nachreisen!
Maybe one day!
Liebe Grüße
Nicole
Sarah
2 Jahren ago AUTHORDanke liebe Nicole, ja Andalusien ist echt ein tolles Reiseziel für einen Roadtrip.
Liebe Grüße
Robert
10 Monaten agoEin toller Beitrag über Andalusien! Ich war vor Jahren schon einmal vor Ort und habe direkt Lust, erneut zu fahren! Vor allem Sevilla war wunderschön und ist irgendwie immer einen Besuch wert.
Danke für den Beitrag und die schönen Bilder!
Viele Grüße,
Robert
Sarah
10 Monaten ago AUTHORGerne!