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Packraft-Tour: Ein Mikroabenteuer in den französischen Ardennen

*Anzeige | Was seinen Ursprung bei indigenen Völkern findet, avanciert in unseren Gefilden aktuell zu einem neuen Outdoor-Trend. Beim Packraften ist man sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser unterwegs. Ein perfekter Kompromiss also für alle, die sich nicht zwischen wandern und paddeln entscheiden möchten.

Nebenbei verlässt man seine Komfortzone und trifft gleichgesinnte Outdoor-Enthusiasten an spannenden Reisezielen. Wer also auf der Suche nach einem Mikroabenteuer für zwischendurch ist und Lust auf eine Dosis Abenteuer hat, der sollte sich die Idee des Packraft Trails genauer anschauen.

Meine Tipps und Erfahrungen für eine Packraft-Tour in Frankreich und was passiert, wenn vier Reisebloggerinnen gemeinsam die Outdoor-Challenge bei strömendem Regen wagen, lest ihr hier.

Was ist Packrafting?

Packrafting ist eine Kombination aus einer Wanderung mit Rucksack und Rafting auf einem See oder Fluss. So ist man sowohl auf dem Land als auch auf dem Wasser unterwegs, erschließt ganze Landschaften und erlebt die Natur aus mehreren Perspektiven. Für das Outdoor-Erlebnis verwendet man leichte, schnell aufblasbare Boote, die gut im Rucksack transportiert werden können.

Der Ursprung des Packrafting soll bei indigenen Völkern liegen, die mit kleinen Booten unterwegs waren, um Flüsse und Seen zu überqueren. Im wasserreichen Alaska erlebte die moderne Form des Packraften schließlich sein Revival und ist vor nicht allzu langer Zeit endlich in Europa angekommen.

Packraft Tour
Packraft Tour
Packraft Tour
Packraft Tour

Ich war bei meiner ersten Tour mit “Der Packraft Trail” unterwegs. Mit dem Reiseveranstalter erlebt ihr euer Abenteuer auf eigene Faust, genießt aber dennoch die Sicherheit und den Komfort, dass euch die Planung des Trips abgenommen und die Ausrüstung gestellt wird. Außerdem stehen euch vor Ort erfahrene Ranger bei Fragen zur Seite.

Die Routen des Packraft-Abenteuers sind dabei optimal konzipiert, um eine abwechslungsreiche Strecke auf dem Land und dem Wasser zurückzulegen. Dabei gibt es in der Regel mehrere Varianten mit verschiedenen Schwierigkeitsgraden. So ist für alle Fitnesslevel die passende Tour dabei.

Wo wartet das Abenteuer? Drei perfekte Packraft-Reiseziele

Der Packraft Trail bietet die Touren an verschiedenen Orten in Europa an. Zurzeit werden die Erlebnisse im niederländischen Biesbosch, im luxemburgischen Obersauer, in den französischen Ardennen und im Soča-Tal in Slowenien angeboten. Ich war dieses Mal gemeinsam mit meinen Blogger-Kolleginnen Nicole, Kerstin und Julia in den Ardennen in Frankreich unterwegs.

Lust auf noch mehr Wildnis? Letztes Jahr bin ich mit “Der Kanu Trip” eine Woche durch das schwedische Värmland gepaddelt. Meine Erfahrungen und viele, viele Fotos gibt’s hier.

Los geht’s! 4 Reisebloggerinnen auf Packraft-Tour in den Ardennen

Im Norden Frankreichs, nahe der belgischen Grenze, beginnt mein Packraft-Abenteuer. Auf schwungvollen 210 Kilometern bahnt sich hier die Semois ihren Weg von Arlon durch die Ardennen. Dabei zeigt sich der Fluss meist zahm. Nur an wenigen Stellen bieten Stromschnellen eine kleine Dosis kribbeligen Nervenkitzel und sorgen so für Abwechslung.

Vorfreudig erreichen wir am Abend unser Basislager, die Domaine d’Haulmé, trinken Tee im gemütlichen Camp und kriechen früh in unsere Zelte, damit wir für den nächsten Tag fit sind. Morgens bekommen wir nach dem Frühstück (wie es sich für Frankreich gehört, werden wir mit Pain au Chocolat und Baguette verköstigt) eine Einweisung von Ranger Yordi, können noch mal alle offenen Fragen stellen und erhalten unser Reiseequipment. Neben Kartenmaterial, Packraft, Schwimmwesten und Kochset haben wir zusätzlich ein Verpflegungspaket gebucht, das uns optimal versorgt.

Packraft Tour
Packraft Tour
Packraft Tour

Dann kann es endlich los gehen. Bevor wir in unsere Boote steigen, starten wir heute zu Fuß. Ein etwa acht Kilometer langer und mit einigen Höhenmetern und steilen Abschnitten, anspruchsvoller Hike erwartet uns. Aber schließlich wollen wir uns während der Tour ja auch ein bisschen herausfordern. Dazu trägt auch der Wettergott bei, denn als unsere Wanderschuhe geschnürt, die Rucksäcke geschultert sind und wir bereit aufzubrechen, beginnt es in Strömen zu regnen. Wir machen uns dennoch auf den Weg und passieren zunächst die Ortschaft Haulmé bevor wir in dichten fast schon urwaldartigen Wald eintauchen.

Auf schmalen Pfaden wandern wir an Waldfarn, lila blühendem Fingerhut und Brombeersträuchern vorbei. Schnell merken wir, der Weg hat es in sich. Neben einigen steilen Abschnitten, überqueren wir Bachläufe über glitschige Steine und wackelige Bretter. Eine kurze Kletterpassagen überwinden wir mit gegenseitiger Hilfe und kommen an besonders rutschigen Waldbodenstellen ins taumeln, können uns aber gerade so auffangen. Irgendwie meistern wir alle den Weg ohne Sturz und Blessuren.

Gestrandet – oder: Manchmal kommt es anders als geplant

Zwischendurch stoppt der Regen, sodass wir unsere Kameras herausholen und Snack- und Wasserpausen im Trockenen einlegen. Doch als wir in Navaux ankommen, wo wir in die Boote steigen wollen, schüttet es wie aus Eimern. Binnen Minuten sind wir durchnässt bis auf die Haut und in der Ferne donnert es immer wieder bedrohlich.

Da es bei Gewitter in jedem Fall “raus aus dem Wasser” heißt, ist der zweite Part des Abenteuers, der uns über die Semois zurück ins Camp geführt hätte, keine Option mehr. Also suchen wir Unterschlupf in dem Örtchen und überlegen, wie wir zurück ins Basislager gelangen. Normalerweise kann man in Fällen wie diesen die Ranger anrufen, die den Transport zurück organisieren. Doch diesmal erfahren wir, dass die Ranger schon zu gestürzten Bikepackern aufgebrochen sind und wir mindestens zwei Stunden warten müssten.

Schnell stoßen andere Packrafter dazu, die ebenfalls in Navaux gestrandet sind. Nach einem kurzen Abwägen aller Möglichkeiten beschließen wir, dass ein Teil der Gruppe den Daumen an der Straße ausstreckt, um zum Camp zu trampen, dort ins eigene Auto steigt und im Anschluss zurück nach Navaux fährt, um den Rest der Gruppe einzusammeln. Für ungeplante Herausforderungen Lösungen finden – genau darum geht es ja, bei Abenteuern dieser Art.

Schließlich sind alle Packrafter sicher und unversehrt wieder in der Domaine angekommen. Nach einer warmen Dusche, machen wir es uns in dem Restaurant des Campingplatzes gemütlich und lassen den Abend später am Lagerfeuer ausklingen.

Der zweite Tag: Endlich auf’s Wasser

Am nächsten Morgen haben sich die Regenwolken vollständig verzogen und wir setzen unser Abenteuer bei Sonnenschein fort. Im Camp treffen wir alle Vorbereitungen, checken unser Equipment, füllen Wasserflaschen auf und packen ausreichend Snacks ein.

Da heute als erste Etappe Paddeln auf dem Plan steht, bereiten wir unsere Packrafts für das Wasser vor und ich bin überrascht, wie schnell und einfach das Aufblasen der Boote funktioniert. Etwa fünf Mal fülle ich den “Raft-Inflation-Bag” mit Luft und drücke sie in das Packraft hinein. Dann noch ein paar wenige Stöße mit dem Mund – fertig!

Direkt am Camp lassen wir unsere Boote zu Wasser und schon gleiten wir in rhythmischen Bewegungen über die Semois. Mit dem Strom paddeln wir durch urwüchsige Natur, Libellen schwirren vorbei und wenn die Arme müde werden, lassen wir uns von den Stromschnellen entlang der Strecke ein gutes Stück vorwärts treiben.

Packrafting Tipps
Packrafting Tipps
Packrafting Tipps
Packrafting Tipps
Packrafting Tipps

Nach ein paar Kilometern entdecken wir eine Bucht, an der wir eine ausgedehnte Mittagspause einlegen, bevor wir unsere Packrafts wieder in den Rucksäcken verstauen. Durch schattenspendenden Wald und an mit Heuballen verzierten Wiesen vorbei wandernd, erreichen wir die Domaine, wo unser Packraft Trail endet. Mit einer Dosis mehr Abenteuer als erwartet und vielen schönen Erinnerungen im Gepäck.

Lust auf mehr Reiseinspiration und Outdoor-Abenteuer? Dann schau auch gerne auf den Blogs meiner Packraft-Crew vorbei. Nicole nimmt dich mit auf Radreise in Frankreich. Julia erzählt von ihrem Honeymoon im Oman und Kerstin zeigt dir wie unfassbar schön der Indian Summer in der Schweiz ist.

Praktische Tipps für deine Packraft Tour

Meine Erfahrung mit “Der Packraft Trail”

Sehr übersichtlich und transparent könnt ihr eure Reise über “Der Packraft Trail” buchen. Auf der Webseite kannst du dich für verschiedene Reiseziele entscheiden und auch die Dauer der Tour ist von Ort zu Ort verschieden. Während des Buchungsvorgangs stehen dir verschiedene Add-ons zur Auswahl, wie ein Essenspaket oder das Ausleihen von Zelt, Isomatte und Schlafsack, sodass du mit minimalistischem Gepäck anreisen kannst Solltest du dir währen der Buchung noch nicht sicher sein, kannst du im Portal bis zu zwei Wochen vor Reisebeginn Änderungen vornehmen.

Vor der Buchung und der Reise hast du die Möglichkeit die Experten bei einem Video Call mit all deinen Fragen löchern und auch per Mail erhältst du wichtige Infos. Angekommen am Reiseziel erhaltet ihr dann euer Equipment für euer Abenteuer, eine Einweisung, Kartenmaterial und Routentipps.

Packrafting Tipps
Packraft Ausrüstung

Übrigens findet ihr bei Travelbase neben dem Packraft Trail noch viele weitere außergewöhnliche Reisen an verschiedene Destinationen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Vespa-Trip an der Amalfiküste?

Was kostet eine Packraft-Tour?

Die Preise variieren je nach Dauer und Reiseziel. Bei “Der Packraft Trail” könnt ihr euer zweitägiges Mikroabenteuer schon ab 99 Euro pro Person buchen.

Anreise in die Ardennen

Da das Basislager sehr abgeschieden liegt, solltet ihr mit dem Auto anreisen. Parkplätze stehen euch kostenlos am Camp zur Verfügung.

Vielleicht interessiert dich auch: Glamping in den Ardennen – Ein Wochenende in der Nutchel Cabin

Wie schwer sind die Packraft-Rucksäcke?

Mit Packraft, Kochset, Essen und zwei Litern Wasser hat der Rucksack ein Gesamtgewicht von ca. 7 bis 8 kg. Super fand ich, dass es bei “Der Packraft Trail” extra Rucksäcke für Frauen gibt. Für mich (bei einer Größe von 1,59 m und ca. 50 kg) waren die Rucksäcke super händelbar und bequem zu tragen.

Wann ist die beste Reisezeit für eine Packraft Tour?

Von Frühling bis Herbst bieten sich in Europa gute Packraft-Bedingungen, wobei die Sommermonate besonders beim Paddeln am angenehmsten sind. Wichtig ist, dass der Wasserstand der Flüsse und Seen ausreichend hoch ist. Das hat jedoch das Team von “Der Packraft Trail” im Blick. Hier werden die Touren von April bis September angeboten.

Paddeln bei Gewitter

Wenn sich ein Gewitter während eurer Tour nähert, solltet ihr das Wasser sofort verlassen und Schutz an Land suchen. Denn da Wasser elektrischen Strom leitet, erhöht sich beim Paddeln das Risiko eines direkten oder indirekten Blitzschlags.

Respektvoller Umgang mit der Natur

Leider sind wir unterwegs immer wieder auf kleinere und größere Ansammlungen von Müll gestoßen genauso wie auf Kanuten, die an illegalen Stellen Feuer gemacht haben. Daher eindringlich: Bitte geht achtsam mit der Natur um.

Weitere Tipps zum rücksichtsvollen Verhalten unterwegs findet ihr hier.

Packliste für deinen Packraft-Trip

Bei einer Outdoor-Tour ist weniger definitiv mehr. Wer während der Anreise weniger Gepäck schleppen möchte, kann sich sperrige Teile, wie zum Beispiel ein Zelt oder Ismoatten, auch vorab bei “Der Packraft Trail” reservieren.

Ansonsten gehört auf eure Packliste:

Das waren meine Tipps und Erfahrungen für eine Packraft Tour in Frankreich. Hast du selbst schon ein Abenteuer dieser Art gewagt? Erzähl uns mehr in den Kommentaren.

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*Dieser Beitrag wurde unterstützt von Travelbase und “Der Packraft Trail”. Vielen Dank für die Einladung und dieses unvergessliche Mikroabenteuer.

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Mainzerin Sarah packt regelmäßig das Fernweh und kurz darauf ihren Koffer, um neue, faszinierende Orte zu bereisen oder an alte, lieb gewonnene zurückzukehren. Und obwohl sie gelegentlich von einem Neuanfang an einem anderen Ort träumt, einem kleinen Haus in der Toskana mit Klappläden an den Fenstern und Zitronenbaum im Vorgarten oder von einer Stadtwohnung in Lissabon mit Blick auf den Tejo, ist Mainz eben doch ihre Stadt des Herzens.

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6 COMMENTS

  • Julia

    Was für ein Abenteuer;).

    • Avatar-Foto
      Sarah
      AUTHOR

      Nächstes Mal dann nen Hauch sanfter 😉

  • Nicole von PASSENGER X

    Herrlich die Tour nochmal aus deiner Sicht zu lesen, das hast du wirklich super passend und schön detailreich beschrieben. Der nebelige Wald war wirklich super mystisch und den hätten wir so ohne Regen nicht gesehen. So hatte das Wetter am ersten Tag dann doch in dieser Hinsicht etwas Gutes.

    Mit euch würde ich auf jeden Fall jederzeit wieder auf Abenteuer Reisen gehen!

    Grüße
    Nicole

    • Avatar-Foto
      Sarah
      AUTHOR

      Danke für dein liebes Feedback und ja der mystische, neblige Wald war schon sehr besonders. Und ich würde mit euch auch auf jeden Fall wieder losziehen – jederzeit!

  • Kerstin

    Herrlich, beim Lesen Deines Blogs fühle ich mich direkt zurückgebeamt. Definitiv ein Abenteuer der besonderen Art, das Lust auf mehr macht. Wo paddeln wir nächstes Mal?

    • Avatar-Foto
      Sarah
      AUTHOR

      Danke, liebe Kerstin! Wie wäre es mit den Grachten in Holland? Liebste Grüße, Sarah

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