Mit jedem Kilometer, den wir zurücklegen, sinkt die Temperaturanzeige im Auto. Die Wolken hängen schwer und tief über uns, die ersten Tropfen machen sich auf der Frontscheibe bemerkbar. Willkommen in Island! Bei frischen 15 Grad starten wir unseren Trip in Keflavik. Mit dabei: Zelt, Winterschlafsack, Campingkocher und unbändige Vorfreude.
Island zu bereisen ist seit so vielen Jahren mein Traum, dass ich nicht mehr länger warten will. Da die Preise für einen Camper in der Hochsaison mittlerweile utopisch hoch sind, entscheiden wir uns für die Risiko-Variante: einen kleinen Mietwagen und ein Zelt. In zwölf Tagen wollen wir die Insel einmal umrunden und am Ende noch ein paar Tage die Hauptstadt Reykjavik erkunden.
Ich bin ehrlich, Planungen bis ins kleinste Detail finden vor meinen Reisen nicht statt. Meine Google-Maps-Karte war natürlich voll mit Markierungen, wo ich überall einen Stopp einlegen möchte, aber alles andere haben wir auf uns zukommen lassen und keinen Campingplatz oder Unterkunft im Voraus gebucht. Was ich daraus gelernt habe, wie ihr die schönsten Orte Islands in zwölf Tagen erkunden könnt und was ihr nicht verpassen dürft, lest ihr hier.
Inhalt
Island Karte mit allen Roadtrip Stationen & Tipps im Überblick
Auf dieser Karte erhältst du eine Übersicht mit den einzelnen Roadtrip Stationen, Highlights und Ausflugszielen.
1. Erstmal ankommen: von Keflavik nach Selfoss
Keflavik ist zwar eine Hafenstadt, doch viel mehr als den Flughafen sowie unzählige Mietwagenstationen gibt es hier nicht zu sehen. Wer ein Auto oder einen Camper gemietet hat, wird in der Regel von einem Mitarbeiter oder einer Mitarbeiterin am Flughafen abgeholt. Hier fand ich mich in meiner ersten kleinen Zwickmühle wieder: Ist es noch die deutsche Überpünktlichkeit, die mich beeinflusst und nervös werden lässt oder ist der Mitarbeiter, der uns abholen sollte, wirklich zu spät oder hat uns vergessen? Wieviel Zeit lasse ich noch vergehen, bis ich anrufe und nachfrage? Eine gute halbe Stunde später fand ich mich auf einer Liste eines Anbieters und es ging endlich los.
In Island gibt es verschiedene Supermärkte, am günstigsten ist es bei Krónan und Bónus. Hier decken wir uns ein mit allerhand Nudeln und Dosen, denn frische Lebensmittel sind in Island echt teuer. Ein paar Paprika und Zucchini schaffen es aber trotzdem in den Korb. Und dann geht es wirklich los: Müde von der Anreise wollen wir es langsam angehen lassen und suchen uns bei Maps einen Campingplatz in Selfoss raus – knapp 100 Kilometer.
Unterwegs kommen leichte Zweifel auf. Die Temperatur sinkt zwischenzeitlich auf 8 Grad, es regnet und ist richtig ungemütlich. Der Gedanke, die nächsten zwölf Tage draußen zu schlafen, ist in diesem Moment nicht der allerbeste. Doch die Landschaft entschädigt: Es geht vorbei an qualmenden Thermalgebieten, leuchtend grünen Moosfeldern und schwarzen Felsen. In Selfoss angekommen, bauen wir das Zelt auf, kuscheln uns hinein und zücken die Schlafmasken – dunkel wird es hier im Juni nämlich gar nicht.
Alle, die ohne Zelt unterwegs sind, finden mit den Golden Circle Domes eine außergewöhnliche Glamping-Unterkunft in Selfoss.
2. Die Highlights im Süden: von Wasserfall zu Wasserfall nach Vik
Die erste Nacht im Zelt war viel angenehmer als befürchtet, die Ausrüstung hat sich bewährt. Wir machen uns auf den Weg zu den ersten Highlights Islands und werden dabei von der Sonne begleitet. Ein Problem konnten wir jedoch noch nicht lösen: Wir haben einen Campingkocher dabei, der nur mit Spiritus funktioniert, doch den gibt es nirgends zu kaufen. Eine kleine Tankstelle mitten im Nirgendwo wird zu unserer Rettung: Eine alte Dame hält uns eine Flasche ohne Etikett und mit roter Flüssigkeit vor die Nase und flüstert geheimnisvoll: „Das ist das, was ihr braucht.“ Zugegeben, ich bin skeptisch.
Doch das Abendessen ist noch in weiter Ferne, jetzt steht erstmal Sightseeing auf dem Programm. Wir starten mit dem Seljalandsfoss direkt an der Ringstraße zwischen Hvolsvöllur und Skógar. Der Parkplatz ist mit neun Euro für das Ticket der teuerste, den wir auf unserer Islandreise nutzen werden. Zum Vergleich: Eine Nacht auf dem Campingplatz kostet uns durchschnittlich zwölf Euro. Wenn ihr den Seljalandsfoss besucht, ist wasserfeste Kleidung empfehlenswert, denn ihr könnt hier auch hinter den Wasserfall gehen – ein unvergessliches Erlebnis. Die Sonne scheint, Regenbogen bilden sich am Wasser und Island zeigt sich hier von seiner schönsten Seite.
Weiter geht es zu Islands wohl bekanntestem Wasserfall, dem Skógafoss. Unterwegs fällt uns eine kleine Hütte auf, an der wir einen kurzen Stopp einlegen. Sie entpuppt sich als Rutshellir Cave, einer künstlich angelegten Höhle, in der früher Menschen lebten. Nur wenige Minuten später hören wir schon das mächtige Rauschen des Skógafoss. 60 Meter stürzt das Wasser hier in die Tiefe. An der Seite gibt es eine Treppe, die bis ganz nach oben führt. Von hier hast du nicht nur eine atemberaubende Sicht auf die grünen Wiesen und Berge Südislands, sondern siehst den Skógafoss mal aus ganz anderer Perspektive.
Der Zauber von Þakgil
Die Suche nach einem Campingplatz war schnell beendet, als ich Þakgil auf der Karte entdeckte. Eine rund 14 Kilometer lange Schotterstrecke führt durch den Katla Geopark zu einem der schönsten Campingplätze Islands. Die Straße ist herausfordernd für Fahrer und Auto, doch es lohnt sich. Der Blick auf den Katla-Vulkan sowie die Küste ist unbeschreiblich schön. Der Campingplatz selbst ist eingebettet in moosbewachsene Berge, eine Höhle dient als Gemeinschaftsküche und der Ort ist einfach magisch – und kalt.
Daher wird es Zeit für eine warme Mahlzeit und wir testen die rote Flüssigkeit der alten Dame – und sie sollte Recht behalten. Eingepackt in Pullover, winddichter Jacke und Mütze genießen wir unsere Nudeln und machen uns bereit für eine Nacht, in der sich die Temperaturen dem Gefrierpunkt nähern werden.
Finde die passende Unterkunft in Vik.
3. Auf dem Weg zum Eis: über Jökulsárlón nach Bjarnanes
Die Nacht ist für mich gegen fünf Uhr vorbei, es ist einfach zu kalt. Ich mache mich auf den Weg, die Gegend zu erkunden und finde mich an einem Ort wieder, an dem die Existenz von Elfen und Trollen eigentlich gar nicht mehr infrage gestellt werden kann. Die Berge ragen links und rechts steil in die Höhe, sind mit Moos bedeckt und mit Höhlen ausgestattet, die kein Mensch erreichen kann. Der Weg endet an einem kleinen Teich samt Wasserfall, Steg und Leiter – doch für ein Bad ist es nun wirklich zu kalt. Als endlich die Sonne den Weg über die Berge geschafft hat, wärmen wir uns bei frischem Kaffee, bevor es einen Trampelpfad entlang des Berges hinauf in die isländische Bergwelt geht.
Þakgil ist ein idealer Ausgangspunkt für Wanderungen durch den Katla Geopark, die Wanderwege sind weithin sichtbar und führen über bemooste Berge und erloschene Vulkane immer weiter in Richtung Hochland.
Wir verlassen diesen zauberhaften Ort für einen weiteren, der zwar wahnsinnig überlaufen, aber dennoch ein Must-See in Island ist: der Strand von Reynisfjara. Der Sand ist hier schwarz und fein, es wirkt wie ein Fehler in der Matrix und lässt mich abermals fühlen, als wäre ich auf einem anderen Planeten gelandet. Reynisfjara gilt als einer der gefährlichsten Strände der Welt. Warnleuchten zeigen an, ob der Strand sicher ist, oder das Betreten verboten ist. Verantwortlich dafür sind die tückischen Wellen, auch Sneaker-Wellen genannt. Sie tauchen oft ohne Vorwarnung auf, sind riesig und können dich mit ihrer Wucht und Strömung ohne weiteres mitreißen. Ist die Warnlampe auf Grün, brauchst du dir keine Sorgen machen, steht sie auf Gelb, solltest du achtsam sein und nicht zu nah an das Wasser gehen.
Ein Meer aus Eis – oder doch Diamanten?
Nach einem äußerst windigen Strandspaziergang fahren wir weiter auf der Ringstraße in Richtung Osten. Die Landschaft verändert sich hier minütlich und auch wenn ein Roadtrip um Island mit viel Zeit im Auto verbunden ist, wird es durch die atemberaubenden Anblicke nie langweilig. Allmählich tauchen die ersten Gletscher am Horizont auf und wir erreichen die Gletscherlagune Jökulsárlón.
Du kannst hier den riesigen Eisbrocken, die von der Gletscherzunge Breiðamerkurjökull abbrechen und durch den See Jökulsárlón in Richtung Meer treiben, zuschauen, dazwischen immer wieder auftauchende Robben entdecken und die einmalige Stimmung an diesem Meer aus Eis genießen. Ist dir das zu langweilig, bietet sich eine Kajaktour oder Bootsfahrt durch den Gletschersee an.
Auf der anderen Seite der Straße beginnt ein weiterer Hotspot Islands: der Diamond Beach. Hier werden kleinere und größere Eisbrocken aus der Gletscherlagune angeschwemmt und bilden auf dem schwarzen Sand ein außergewöhnliches Bild. Es ist, als würdest du durch ein Feld riesiger Diamanten aus Eis spazieren – und das mitten im Sommer.
Hotel-Tipp: Das Ekra Glacier Lagoon liegt perfekt für Erkundungen rund um Jökulsárlón und den Diamond Beach.
4. Traumhafter Osten: entlang der Küstenstraße nach Reyðarfjörður
Wir verlassen den Süden und damit auch die hohe Dichte an Sehenswürdigkeiten. Dafür ist allein der Abschnitt der Ringstraße im Osten Islands eine Sehenswürdigkeit für sich. Die Straße führt hoch über der Küste direkt an den Bergen entlang und die ganze Fahrt über wird uns ein Blick über das Meer geschenkt. Die Strände laden zum Anhalten und Spazieren ein, die Farbe der Landschaft ist mal ein feines Ocker, mal ein raues Schwarz. Am Strand Fauskasandur kannst du die Küstenlandschaft des Ostens genießen, während hinter dir die Berge aufragen.
Um das Zelt inmitten von blühenden Lupinenfeldern aufzuschlagen, verlassen wir die Ringstraße und fahren in Richtung Reyðarfjörður, vorbei an für Island typischen abgerundeten Hügeln, durchzogen von Wasserfällen und Moos. Inzwischen haben wir auch eine Taktik gegen die nächtliche Kälte entwickelt, denn auf fast jedem Campingplatz gibt es heißes Wasser direkt aus dem Hahn, dank der weit verbreiteten unterirdischen Wärme Islands. Wir füllen eine Wasserflasche aus dem Supermarkt damit und nehmen diese mit in den Schlafsack – eine herrliche Wärmflasche.
5. Stippvisite bei den Papageientauchern: über Borgarfjörður zum See Mývatn
Der Norden ruft, doch vorher machen wir uns noch auf die Suche nach einem der bekanntesten Bewohner Islands, der sich nur zwischen Ende April und August am Festland blicken lässt: der Papageientaucher. Dafür müssen wir die Ringstraße abermals verlassen und 70 Kilometer in Richtung Küste fahren. In Borgarfjörður angekommen, fahren wir die Straße fast bis zum Ende, stellen das Auto etwas weiter weg ab und spazieren zum äußersten Zipfel der kleinen Landzunge.
Hier staunen wir nicht schlecht, als die Papageientaucher direkt neben dem Weg hinauf zu einem Aussichtspunkt sitzen und die Menschen mit ihren Smartphones und Kameras neugierig beobachten. Die Bruthöhlen sind auf dem gesamten Felsen verteilt, immer wieder kommen Papageientaucher angeflogen, den Schnabel voller kleiner Fische und versuchen, die Weibchen zu beeindrucken. Die kleinen Seevögel zu beobachten, ist eine Wonne.
Plötzlich höre ich in der Ferne ein vertrautes Geräusch. Auf meinen bisherigen Whale Watching Touren war dieser Ton der Garant für einen erfolgreichen Ausflug: ein tiefes Ausatmen, gefolgt von einer kleinen Wasserfontäne. Und genau das höre ich in der Bucht, drehe mich um, sehe einen Buckelwal auftauchen und dann geräuschlos wieder verschwinden. Ein magischer Ort. Die anderen Besucherinnen und Besucher sind sehr achtsam unterwegs, jeder flüstert nur und nimmt Rücksicht auf die Tiere – ein wunderbarer Geheimtipp, um Papageientaucher mal aus nächster Nähe zu sehen.
Zurück auf der Ringstraße fahren wir weiter in Richtung Norden. Das Ziel des Tages ist der See Mývatn. Auf dem Weg dahin verändert sich die Landschaft noch einmal radikal: Aus den moosbewachsenen Berghängen werden schwarze Hügel ohne jegliche Vegetation – sind wir jetzt auf dem Mond angekommen? Dann wird es plötzlich leuchtend orange, gelb und qualmend. Wir haben das Geothermalgebiet Hverarönd, kurz vor dem See Mývatn, erreicht. Wenn du dich erstmal an den schwefeligen Gestank gewöhnt hast, ist der Ort ein echtes Erlebnis. Überall blubbert und dampft es im Boden, Island zeigt sich hier von seiner aktiven Seite.
6. Sommer im Norden: Wale und Pferde in Husavik
Ganz in der Nähe des Sees Mývatn kannst du eine Wanderung erleben, die seinesgleichen sucht – entlang eines echten Vulkankraters. Der Aschekegel Hverfjall sieht aus, als wäre er in die Landschaft gezeichnet, so akkurat sind Linien und Flächen bei der enormen Wasserdampfexplosion vor rund 2500 Jahren entstanden. Es gibt einen Weg, der oben ringsum den Krater führt und nicht verlassen werden darf. Von hier hast du nicht nur einen fantastischen Blick über den See Mývatn und die Berge, sondern kannst auch ins Innere des Kegels blicken.
Für einen regionalen Taste-Test besuchen wir das unscheinbare Café im Vogafjós Farm Resort. Hier gibt es Geysir-Brot. Das sogenannte Rúgbrauð wird 24 Stunden in der Nähe heißer Quellen in der Erde gebacken. Es erinnert ein wenig an Pumpernickel, ist sehr süß und saftig. Im Café gibt es sogar Rúgbrauð-Eis. Wenn die Sonne scheint – was in Nordisland überraschend oft der Fall ist – kannst du das leckere Brot hier draußen auf der Terrasse genießen.
Nach einer kurzen Stippvisite in Dimmuborgir, einem Lavafeld östlich des Mývatn-Sees reisen wir weiter in Richtung Húsavik, der Hauptstadt des Whale-Watchings. Die kleine Stadt liegt an der Skjálfandi-Bucht und gehört in meinen Augen zu den schönsten Städten Islands. Und von denen gibt es ehrlicherweise nicht sonderlich viele. Unser Campingplatz liegt diesmal direkt am Meer und aus dem Schlafsack herausschauend sehen wir gegen 0 Uhr die untergehende Sonne direkt über dem Wasser.
Morgens reiten, abends Wale gucken
Húsavik ist ein herrlicher Ort, um die typischen Island-Aktivitäten auszuprobieren. Deshalb starten wir mit einem Ausritt in den Tag. Mit den Islandpferden der Saltvík-Farm geht es in Richtung Küste, gemütlich über den schwarzen Sand, im Tölt durch die Lupinenfelder und glücklich wieder zurück. Und da die Tage in Island dank der gerade mal für zwei Stunden nach Mitternacht hinter dem Horizont verschwindenden Sonne endlos lang sind, lässt sich das Whale Watching prima nach dem Abendessen unternehmen.
Die See ist ruhig, die Papageientaucher drehen ihre Runden und umschwirren neugierig unser kleines Speedboat. Gentle Giants Whalewatching nutzt unter anderem Schlauchboote für die Touren. Damit bist du den sanften Riesen besonders nah. Wir werden von Delfinen begleitet, als wir raus in Richtung offenes Meer rauschen und es dauert nicht lang, da zeigen sich die ersten Buckelwale. Sie fressen und spielen ganz nah an unserem Boot und es ist ein Traum, diesen Tieren dabei zuschauen zu dürfen – ein absolutes Muss in Húsavik.
7. Die heißen Quellen suchen: von Husavik nach Skagafjörður
Unser Roadtrip nähert sich so langsam dem Ende zu, doch eine Sache haben wir nach sieben Tagen noch immer nicht geschafft: in eine von Islands berühmten heißen Quellen zu hüpfen. Wie gut, dass auf unserem Weg in Richtung Westküste der Campingplatz Grettislaug liegt. Hier sind nicht nur Sanitäranlagen und Küche in urigen schwarzen und mit Gras bewachsenen Holzhäuschen untergebracht, hier gibt es auch zwei Naturpools.
Für umgerechnet 24 Euro können wir nicht nur hier zelten, sondern auch die Pools so oft nutzen, wie wir möchten. Das heiße Wasser blubbert hier direkt aus der Erde und muss durch kaltes Wasser aus dem Ozean gekühlt werden, sonst wäre es viel zu heiß. Bei rund 38 Grad kommen wir auch so schnell ins Schwitzen und kuscheln uns anschließend gut durchgewärmt in unsere Schlafsäcke. Von der Küste in Grettislaug kannst du direkt auf die unbewohnte Insel Drangey schauen. Sie liegt ziemlich genau in der Mitte des Fjordes Skagafjörður.
8. Langsam verabschieden: über Hellissandur nach Reykjavik
Die letzten zwei Nächte verbringen wir auf der Halbinsel Snæfellsnes. Der Himmel ist hier wieder grauer, das Wetter nasser und die Sonne des Nordens hat uns verlassen. Das sorgt genau für die richtige Stimmung, als wir durch die Lavafelder zur berühmten schwarzen Búðakirkja fahren. Die kleine Holzkirche steht mitten im Nirgendwo und war schon Kulisse in einigen Filmen und Serien. Wenn du einmal hier bist, solltest du auch den Strand besuchen, der liegt nur wenige Gehminuten von der Kirche entfernt.
Hier findest du zwar keinen schwarzen Sand, dafür aber riesige erkaltete Lavabrocken, die am Strand liegen und für einen bizarren Anblick sorgen. Mit etwas Glück kannst du auch Robben im Wasser entdecken.
Die Halbinsel Snæfellsnes beherbergt die letzte berühmte Sehenswürdigkeit unseres Trips, den Kirkjufell. Aus der richtigen Perspektive betrachtet, sieht der Berg aus wie ein riesiger Hexenhut. Hier empfiehlt es sich, das Auto etwas abseits zu parken, sich die hohen Gebühren zu sparen und den Spaziergang zum Wasserfall gegenüber des Berges zu genießen. Der Berg lässt sich auch besteigen, das wird jedoch nur bei stabiler und trockener Wetterlage empfohlen, außerdem solltest du schwindelfrei sein.
Wir entern die Hauptstadt: kunterbuntes Reykjavik
Nach zwei wirklich kalten Tagen und Nächten geht es in die Hauptstadt Reykjavik. Hier erwartet uns ein gemütliches und warmes Airbnb für die letzten zwei Nächte. Reykjavik ist eine wunderbare Stadt. Alles ist fußläufig zu erreichen, es gibt unzählige bunte Häuser und natürlich die beeindruckende Hallgrímskirkja. Wer mehr über die Geschichte der Sängerin Björk und der Punkszene in Island erfahren möchte, sollte das Icelandic Punk Museum besuchen – in einer umgebauten öffentlichen Toilette.
Wenn du noch auf der Suche nach Souvenirs bist, kannst du zwischen unzähligen Shops wählen. So viele Souvenirshops, wie in Reykjavik, habe ich noch nie zuvor in einer Stadt gesehen. Mit Lavasalz, einem Papageientaucher-Shirt und ganz viel Glückseligkeit im Herzen verlassen wir diesen außergewöhnlichen Planeten, der doch Teil unserer Erde ist und fliegen zurück nach Hause.
9. Tipps für deinen Roadtrip mit Zelt in Island
Wer Island gern im Sommer erkunden möchte, sich aber die extrem hohen Kosten für Camper oder Unterkünfte sparen will, kann auf das Zelt zurückgreifen. Wichtig ist die Ausrüstung. Eine dicke und gut isolierte Isomatte sowie ein Winterschlafsack sind ein Muss. Außerdem ist ein Gaskocher die bessere Wahl, denn Spiritus wird fast nirgends angeboten.
Wenn du Schwierigkeiten mit Helligkeit beim Schlafen hast, sollte auch eine Schlafmaske in dein Gepäck wandern und Taschen- oder Kopflampe kannst du direkt zu Hause lassen, denn dunkel wird es im Sommer nicht.
Bei der Auswahl des Mietwagens solltest du vorher genau überlegen, was du in Island unternehmen möchtest. Wenn du ins Hochland fahren möchtest, brauchst du ein Auto mit Allradantrieb. Die sogenannten F-Straßen dürfen nur mit solchen Autos befahren werden. Außerdem sind sie nur im Sommer geöffnet.
Einen Mietwagenvergleich findest du hier.
Camping mit Zelt in Island ist ein Risiko, keine Frage. Stelle dich darauf ein, dein Zelt auch mal bei Wind und Regen aufbauen zu müssen. Aber: Island bedeutet nicht automatisch schlechtes Wetter, du kannst hier auch zehn Tage Sommer satt erleben – lass dich überraschen und sei auf alles gefasst, dann wird es ein unvergesslicher Trip.
Das waren meine Tipps für einen unvergesslichen Island Roadtrip. Kennst du noch einen Geheimtipp? Dann ab in die Kommentare damit.
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