Nach einer Nacht in Cagliari sind Sandra und ich in unserer Ferienwohnung* in Orosei, an der Ostküste Sardiniens, angekommen. Wir zwei sind auf dieser Reise beide etwas mitgenommen. Sandra hat alle paar Minuten mit einem Hustenanfall zu kämpfen, ich mit mit einer triefenden Rotznase.
Krank im Urlaub. Da gehört viel Akzeptanz dazu, nicht frustriert zu sein, wenn ein paar Pläne über Board geworfen werden. Anstelle von Wanderungen auf den Monte Tuttavista, stehen nun doch mehr gemütliche Strandtage auf dem Programm. Und statt abends auf unserer Terrasse an vino rosso zu nippen, halten wir uns nun an Teetassen mit Ingwer und Zitrone fest.
Vom Glück am Meer zu sein
Es gelingt uns die Tage trotz Erkältung auszukosten. Das mediterrane Klima tut einfach gut und die Nähe zum Meer sowieso. Wir gehen diese Reise besonders slow und gemütlich an. Aber wie sagte Astrid Lindgren so schön:
und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.
Und wo könnte man diesem Zeitvertrieb besser nachkommen als auf Sardinien?
Man hat den Eindruck, hier auf der Insel, die rund 200 Kilometer vom italienischen Festland entfernt liegt, ist die Zeit bei so manchem stehen geblieben. Ein Hirte treibt seine Schafe auf der Schnellstraße an unserem Auto vorbei und als wir einen Zwischenstopp in dem verschlafenen Fischerdorf Santa Lucia einlegen, amüsieren wir uns ein wenig über die Ständer mit Wäsche, die zum Trocknen auf den Besucherparkplätzen aufgestellt wurden. Beim Spazieren durch die leeren Straßen sehen wir, dass viele Einwohner ihre Haustüren weit geöffnet haben, so dass wir einen Blick in die einfache Küche durch den Perlenvorhang erhaschen können.
Ein kleines Abenteuer lassen wir uns dann aber doch nicht entgehen. Mit einem Speedboot (denkt euch im Geiste einige Ausrufungszeichen hinter “Speed”) pesen wir über den Golf von Orosei. Vorbei an imposanten Felsformationen erleben wir die Insel aus einer neuen Perspektive. Cala Luna, Cala Goloritze, Cala Sisine – wir klappern karibisch anmutende Buchten ab, eine malerischer als die andere und lassen uns während der Fahrt die salzige Meeresluft um die Nase wehen. Abends falle ich müde ins Bett und es fühlt sich so an, als würde mein Körper noch immer vom seichten Wellengang durch geschaukelt werden.
Tipps für den Sardinien-Urlaub
Von tiefblauen Lagunen, wie der Grotta del Bue Marino, imposanten Bergen bis zu steppenartigen Landschaften. Sardiniens Natur beeindruckt mit einer überraschenden Vielfalt. Eines meiner Highlights war der Naturpark Biderosa im Osten der Insel. Daneben trifft man auf besonders gastfreundliche Inselbewohner – “a domu est minore su coru est mannu” – “Das Haus ist klein, das Herz ist groß”, lautet ein sardisches Sprichwort.
In charmanten und herrlich unaufgeregten Altstädtchen und Dörfern feiern die Sarden über das ganze Jahr verteilt bunte Feste. Im Mittelpunkt steht dabei stets, wie könnte es in Italien anders sein, gutes Essen.
Anreise nach Sardinien
Der schnellste Weg nach Sardinien bringt euch mit dem Flugzeug nach Cagliari, Alghero oder Olbia. Slow traveler und all jene, die mit dem eigenen Auto unterwegs sind, wählen die Anreise mit der Fähre ab Genua, Piombino oder Livorno.
Übernachten an der Ostküste Sardiniens
Wir verbrachten eine Woche in einer Ferienwohnung der Holiday Residence Rifugio*. Die kleine Anlage mit Pool und individuell eingerichteten Wohnungen wird von einem Schweizer Ehepaar geleitet und befindet sich in dem entzückenden Dorf Orosei an der Ostküste.
Mitten im Zentrum von Orosei befindet sich außerdem die charmante Pension Domo Pro Vois* mit herrlichem Innenhof und geschmackvoll eingerichteten Zimmern.
Essen gehen in Orosei
Gehobene Küche mit schönem Blick über die Stadt erwartet euch im im Restaurant des Hotels Locanda Sa Turre. Für den kleinen Hunger oder den aperitivo lege ich euch das YESTERDAY ans Herz. Im Innenhof finden regelmäßig Konzerte statt.
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7 COMMENTS
Paleica
8 Jahren agoach! sardinien steht ja ganz groß auf der liste und deine bilder bestärken das nochmal. doof, dass eure pläne über den haufen geworfen wurden und krank im urlaub kann gar nix, aber es sieht aus, als hättet ihr trotzdem schöne tage gehabt!
Sarah
8 Jahren ago AUTHORDie hatten wir auf jeden Fall! 🙂
Lisa
8 Jahren agoWirklich toller Bericht. Sardinien steht noch auf meiner Liste!
Lg
Lisa
Sarah
8 Jahren ago AUTHORVielen Dank, Lisa! 🙂
sileas
8 Jahren agoToll, dass ihr trotz eurem körperlichen Zustand eine Tour entlang dieser wunderschönen Küste machen konntet! Den Fotos nach hat es sich wirklich gelohnt 😉
Annette
8 Jahren agoWow, die Bilder sind wirklich toll geworden! Erinnert mich total an meine Reise nach Sardinien. Vielleicht werde ich in den nächsten Jahren nochmal zurück kommen. Und übrigens schön, dass ihr euch von der Erkältung den Spaß nicht habt nehmen lassen.
Liebe Grüße, Annette
Sarah
8 Jahren ago AUTHORVielen Dank Annette! Ich drück dir die Daumen, dass sich bald eine Reise nach Sardinien für dich ergibt. 🙂
Lieben Gruß aus Mainz,
Sarah