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Abenteuer Balkan Trail: Wandern durch Albanien, Kosovo und Montenegro

*Anzeige I Wir tauchen ein in einen Wald, der in uns schon nach einigen Gehminuten das Bild aufleben lässt, wir seien unterwegs inmitten eines Märchenwaldes. Umgeben von Moos überwachsenen Felsen und Bäumen, deren Wurzeln sich geschmeidig über den Pfad entlang schlängeln sowie die abgeschiedene Stille, lassen uns auf Anhieb zur Ruhe kommen. Wir treten raus aus dem Wald und realisieren, wie hoch wir uns doch schon befinden. Wir genießen das unbeschreibliche Panorama auf tief liegende weite grüne Täler umgeben von Bergen, die hoch in den Himmel ragen.

Auch wir begeben uns auf den Balkan Trail. Der Fernwanderweg ist geprägt von unberührten Berglandschaften mit vielen Gipfeln über 2000 m Höhe, Pfaden auf grünen Bergkämmen, authentischen Bergdörfern und frei lebenden Tieren. Ein Juwel, welches das Herz eines jeden Wanderliebhabers in die Höhe schlagen lässt.

Wir nehmen euch in unserem Beitrag mit durch die Länder Albanien, Montenegro und Kosovo, dessen Route zu Recht UNESCO-Weltkulturerbe ist und zu den schönsten Wanderwegen der Welt zählt.

Warum diese Reise eines der schönsten Abenteuer für uns gewesen ist und mit welchen praktischen Tipps ihr diese Reise gut meistern werdet, erfahrt ihr hier.

Balkan Trail: Übersicht über die Route

Seit längerer Zeit wurde uns schon von der wunderschönen noch nahezu unberührten Berglandschaft in der Balkanregion vorgeschwärmt, sodass wir es kaum erwarten konnten uns auf dieses Abenteuer zu begeben. Vor allem Wanderrouten durch weite Täler gepaart mit herausfordernden Aufstiegen auf Berggipfel sowie das Übernachten im Zelt sollen uns erwarten. Gemeinsam mit Travelbase begeben wir uns eine Woche lang auf die Fernwanderwege der „Peaks of the Balkans“, eine unvergessliche Reise durch Albanien, Montenegro und Kosovo.

Insgesamt sind wir bei dieser Tour acht Tage unterwegs, von denen wir an fünf Tagen am Stück auf etwa 80 km durch dichte Wälder, raue Berggipfel und idyllische Täler geführt werden.

Wir starten unsere Tour von unserem Basecamp aus in Theth, ein abgelegenes Dorf inmitten der albanischen Alpen. Von Theth aus führt unsere erste Etappe nach Valbona. Das malerische Dorf befindet sich im Nordosten Albaniens. Im Anschluss geht es auf der zweiten Etappe weiter zum Hirtendorf nach Dobërdol, welches angrenzend zu Kosovo und Montenegro liegt. Die Reise setzt sich fort nach Plav, einer charmanten Kleinstadt im Osten Montenegros bis hin zum idyllischen Dorf Vusanje, ebenfalls in Montenegro gelegen. Von hier aus treten wir schließlich unsere letzte Wanderung zurück zu unserem Basecamp nach Theth an.

Auf dem Balkan Trail ist man eher auf unebenen Wanderpfaden unterwegs und überwindet Höhenmeter bis zu 1000 m verteilt über den Tag. Entsprechend ist das Wanderabenteuer für fortgeschrittene Wanderer geeignet. Für alle, die noch nie eine anspruchsvolle Wanderung gemacht haben, empfehlen wir, sich mindestens drei Monate vorher in Form von Bein- und Konditionstraining vorzubereiten. Ebenfalls empfiehlt es sich in der Vorbereitungszeit unterschiedliche Tageswanderungen von etwa fünf Stunden zu unternehmen, welche sowohl unebene Wege als auch lange Aufstiege am Stück beinhalten, um ein Gefühl für die Technik und sein Körperverhalten zu erlangen.

Tag 1: Ankunft in Tirana – Der Beginn deines Abenteuers

Von Frankfurt aus fliegen wir zur Mittagszeit direkt nach Tirana, wo unsere abenteuerliche Reise beginnt. Als wir aus dem Gate aussteigen, empfängt uns ein sympathisches Gewusel voller Menschen mit beschrifteten Schildern, welche sie hochhalten. Wir starten auf eigene Faust mit dem Taxi zu unserer Unterkunft des heutigen Tages, dem Marinaj Hotel.

Die Fahrt dauert nur 30 Minuten und kostet uns knapp über 20 Euro. Travelbase bietet allerdings auch einen Shuttleservice zum Hotel an, der im Vorfeld dazugebucht werden kann. In den meisten Taxis ist es nicht möglich mit Karte zu zahlen, daher solltest du immer etwas Bargeld dabeihaben. Prinzipiell ist es möglich, überall mit Euro zu zahlen, allerdings erhält man oftmals sein Wechselgeld in albanischen LEK zurück. Der Check-In im Hotel funktioniert reibungslos.

Angekommen zur frühen Nachmittagszeit, haben wir noch genügend Zeit das Zentrum von Tirana kennenzulernen. Auf den ersten Blick wirkt alles sehr ruhig und verschlafen. Die Hitze erklärt einiges. In Tirana ziehen sich die Menschen zur Mittagszeit zurück, um den hohen Temperaturen zu entfliehen.

Tag 2: Von Tirana nach Theth – Der Weg ins Herz der Berge

Am frühen Morgen starten wir den Tag mit einem herzhaften und ausgewogenen Frühstück im Marinaj Hotel. Vor unserer pünktlich angesetzten Abfahrt um 11:50 Uhr treffen wir uns zuvor gemeinsam mit allen Mitreisenden in der Hotellobby, um sich kurz einander vorzustellen und sich gemeinsam auf den Weg nach Theth zu begeben.

In der Regel werden für diese Strecke fünf Stunden eingeplant, wobei es in unserem Falle sieben Stunden sind, da sehr viel Verkehr auf den Straßen Tiranas herrscht. Schließlich lassen wir die vollen Straßen hinter uns und können die weite Landschaft von unseren Sitzen aus beobachten.

An unserem Basecamp im Norden Albaniens angekommen, erhalten wir unsere erste Einweisung und nehmen unser zusätzlich dazu gebuchtes Reiseequipment entgegen. Neben einem Verpflegungspaket (Frühstück, Lunchpaket und Abendessen) haben wir uns zusätzlich eine Campingausrüstung dazugebucht (starkes und leichtes Drei-Jahreszeiten-Zelt, warmer Schlafsack – Temperatur von Mindestbehaglichkeit fünf Grad -, Isomatte – Isolierungs-R-Wert mind. drei -, Heringe, Lakenbeutel zum Einlegen in den Schlafsack – für zusätzliche Wärme und Hygiene – und Wanderstöcke).

Zudem gibt es eine anschauliche Anleitung unseres Guides, wie wir das Zelt richtig aufbauen. Zu Beginn mag es noch etwas ungewohnt erscheinen, aber rasch haben wir den Dreh heraus und meistern den Aufbau mit Leichtigkeit.

Nachdem wir alle zum ersten Mal für diese Wandertour unser Nachtlager aufgestellt haben, genießen wir das liebevoll zubereitete Abendbuffet von Alvaro und seiner Familie. Mit wohl genährten Mägen genießen wir die friedvolle Abenddämmerung am Himmel und das Gefühl in der freien Natur zu sein, bevor wir uns voller Vorfreude auf den kommenden Tag in unser Zelt zurückziehen.

Tag 3: Wanderung von Theth nach Valbona – Höhepunkt der „Peaks of the Balkans“

Es ist 6 Uhr morgens als unser Wecker klingelt und wir uns gedanklich bereit machen unsere Sachen und unser Zelt zusammenzupacken, damit wir pünktlich um 7 Uhr am Frühstückstisch sein können. In dem Moment, als wir aus unserem Zelt ins Freie hinaustreten, wird uns wieder vor Augen geführt, wo wir sind; in Theth, ein Dorf inmitten der albanischen Berge.

Der Anblick der sich vor uns auftürmenden Zweitausendern in der Morgendämmerung, ist einfach nur magisch. Während wir in der Morgenstille den Anblick der Berge und die klare Luft genießen, hören wir schon die nächsten aus unserer Wandergruppe aus den Zelten krabbeln. Die Stimmung ist ausgelassen, als wir uns alle an das Frühstücksbuffet machen, welches Alvaro unser Herbergsvater und seine Familie wieder mit Herz vorbereitet haben.

Die positive Aufregung bei uns allen ist spürbar, während wir um 8 Uhr aufmerksam dem Briefing von Mikela, unserer einheimischen Wanderführerin, lauschen.

Übrigens wird die Morgenroutine für die nächsten Wandertage gleichbleibend sein. Um 6 Uhr aufstehen, Zelt und Rucksäcke zusammenpacken, 7 Uhr Frühstück sowie um 8 Uhr kurzes Briefing und los wandern. Aber keine Sorge, man kommt schnell in diesen Rhythmus rein.

Die Trinkflaschen aufgefüllt und unsere Wanderstöcke in den Händen, laufen wir dann auch schon los in Richtung Valbona – unser heutiges Tagesziel.

Es ist einfach ein perfekter Start als gerade die Sonne hinter den Bergspitzen hervor scheint und wir die klare Luft einatmen. Wo gerade noch grüne Wiesen die Landschaft geprägt haben, sehen wir uns nun von hohen mit Moos überwachsenen Birken umgeben. Es ist, als würden wir in einen Märchenwald eintauchen. Spürbar steiler bergauf geht es, während sich der Wald hin und wieder lichtet und wir herrliche Aussichten auf die Berglandschaft genießen dürfen, während Kühe genüsslich neben uns am Grasen sind.

Schließlich erreichen wir nach mehreren Stunden bergauf den Valbona Pass auf 1797 m und gleichzeitig den höchsten Punkt unserer heutigen Wanderroute. Der Rundumblick auf die tiefen Täler und die hohen Gipfelspitzen ist einfach atemberaubend.

Zurecht nehmen wir uns genau hier Zeit, um uns unsere Lunchpakete zu essen, während wir zufrieden unsere Blicke über das Panorama schweifen lassen und uns klar wird, dass dies einer von noch vielen auf uns wartenden grandiosen Aussichten sein wird.

Nach einer stärkenden Mittagspause machen wir uns startklar für den Abstieg zu unserem heutigen Endziel, von wo aus wir mit einem Minibus zu unserem nächsten Camp gefahren werden sollen. Entlang wohlig duftender Fichten laufen wir mithilfe unserer Wanderstöcke steil bergab. Angekommen gönnen wir uns erst mal ein kühles Getränk, bis wir schließlich in den Minibus einsteigen.

Unser Zelt fast fertig aufgebaut, erfreuen wir uns am Anblick von unserem Zeltplatz aus auf die Berge um uns herum, welcher noch majestätischer ist, als noch beim Zeltplatz zuvor.

Tag 4: Von Valbona nach Dobërdol – Auf den Spuren der Hirten

Gespannt, was uns heute wohl erwarten wird, sitzen wir wieder in einem Minibus, der uns zum Startpunkt unserer zweiten Wanderetappe fährt. Die Fahrt selbst ist schon ein kleines Highlight für sich. Die gerölligen Wege, versehen mit Hubbeln und Schlaglöchern, lassen einen das Ganze als eine freudige Achterbahnfahrt wahrnehmen.

Am Start angekommen, tauchen wir nach einigen Wanderminuten auch schon wieder in einen Waldabschnitt ein, wo wir frei lebende Kühe beim Frühstücken „Guten Morgen“ sagen.

Einige Höhenmeter durch den Wald hinter uns gelassen, sehen wir schon auf einer erhöhten Lichtung unseren ersten wohlverdienten Rastplatz – eine Bar geführt von Einheimischen. Schattenspendende Wälder im Wechsel mit Aussichten auf die umliegenden Gebirge prägen die nächsten Stunden unseres Weges.

Immer wieder begegnen uns Tiere, die friedlich grasen und sich seelenruhig von uns beobachten lassen. Beim genaueren Hinschauen entdecken wir Sträucher voller reifer Blaubeeren, die wir direkt pflücken und einfach köstlich schmecken. Gerade in den Bergen Albaniens werden diese gerne von Einheimischen von Hand geerntet und zu erfrischenden Sommertees verarbeitet.

Gegen frühen Abend erreichen wir schließlich nach dem letzten steilen Anstieg das Tal und die goldenen Hänge des Hirtendorfes Dobërdol. Nahezu fließend ist der Übergang der weiten Talfläche und den mit Gräsern überzogenen Hängen, die sich wie gigantische Meereswellen zu den Seiten aufbauschen. Herumlaufende Pferde und Schafe machen das Landschaftsbild in der Abendsonne perfekt. Was für ein Geschenk nach einem langen Wandertag inmitten dieser traumhaften Umgebung unser Zelt aufschlagen zu dürfen.

Tag 5: Von Dobërdol nach Plav – Dreiländereck und historische Pfade

Nach einer erholsamen Nacht verabschieden wir uns vom Bashkimi Guesthouse, eine mit viel Liebe geführte Unterbringung, welches übrigens als allerstes Guesthouse in Dobërdol eröffnete.

Anders als an den vorherigen Wandertagen erwartet uns auf unserer dritten Wanderetappe der erste und dafür letzte große Aufstieg des Tages gleich zu Beginn. Tatsächlich sind wir nur einige Wanderschritte von dem sich vor uns auftürmenden Aufstieg, welcher wie eine steile hohe Wand wirkt, entfernt. Die Anstrengungen des mehr als 600 m hohen steilen Aufstieges sind spürbar, werden jedoch oben angekommen mit einer atemberaubenden Aussicht auf die drei Länder Albanien, Montenegro und Kosovo belohnt – definitiv jetzt schon einer unserer absoluten Highlights des Balkan Trails von vielen.

Nach einer kleinen Aussichtspause setzten wir unseren Weg auf dem ebenso wunderschönen Bergkamm fort, von welchem wir aus mit jedem Schritt die anhaltenden Eindrücke der sich vor uns erstreckenden Berge und Täler auf uns wirken lassen.

Gefühlt bis gerade eben noch haben wir uns in Albanien befunden, bis uns jedoch bewusst wird, dass wir bereits montenegrinischen Boden betreten haben. Als wären das heute nicht schon genügend Highlights gewesen, steuern wir bereits zur Mittagsstunde den Hrid See an. Ein Bergsee, verborgen in den Wäldern Montenegros, in welchem wir uns bei den heißen Temperaturen einmal so richtig abkühlen können.

Nachdem unsere Badesachen wieder getrocknet sind und wir unsere Lunchpakete verputzt haben, machen wir uns schließlich auf zu unserem heutigen Etappenziel, von wo aus wir mit einem diesmal gelben Minibus zu unserem Camp in Plav gefahren werden. Beseelt mit umwerfenden Eindrücken des Tages kommen wir unserem Zeltplatz immer näher, welcher direkt an einem traumhaften See liegt, in dem sich die umliegende Landschaft spiegelt – was für ein Tag!

Tag 6: Von Plav nach Vusanje – Panoramen und die „Verfluchten Berge“

Der Gesang des Muezzins in den frühen Morgenstunden verdeutlicht uns, wie fern wir doch von unserem zu Hause entfernt sind. Das Morgenlicht scheint bereits angenehm hell, als wir unser Zelt öffnen und einen Blick nach draußen wagen. Es zieht uns auf Anhieb zum Steg am See, um die friedliche Stille in den Morgenstunden auf uns wirken zu lassen.

Nach nun bereits 3 Wandertagen, sind wir so routiniert im Zusammenpacken unserer Sachen samt Zelt, dass wir uns getrost länger Zeit zum Verweilen am Wasser lassen.

Gedanken an den Alltag zu Hause haben wir mittlerweile weit hinter uns gelassen sowie unzählige erklommene Höhenmeter. Unsere Gedanken sind einzig und allein auf die Eindrücke unseres bereits begonnenen ersten Aufstieges des Tages gerichtet. Zwischen Fichtenbäumen geht es wie zu erwarten eine Zeit lang bergauf, als sich unerwartet vor uns eine Lichtung öffnet. Ein Kleinod übersät voller Schmalblättriger Weidenröschen, die uns im Sonnenlicht mit ihrem kräftigen Pink entgegen strahlen.

Den nächsten Aufstieg schon vor Augen, legen wir alle aber erstmal unsere Rucksäcke ab, um uns an diesem farbenfrohen Ort eine erfrischende Trinkpause zu gönnen. Nachdem wir die Rucksäcke wieder angelegt haben, bewältigen wir den nächsten steilen Aufstieg. Bald erreichen wir den höchsten Punkt des Bajrak Gipfel (2044 m) und leiten unsere wohl verdiente Picknickpause ein. Die selbst geschmierten Brote in der Hand erblicken wir in der Ferne im Tal den See, an welchem wir heute in der Früh noch die Morgenstille genossen haben und die sagenumwobenen „verfluchten Berge“.

Laut Legende habe der Teufel nur einen Tag gebraucht, um das Prokletije, was übersetzt die verfluchten Berge bedeutet, zu erschaffen. Gezeichnet durch tiefe Schluchten und unzähligen scharfen Felsspitzen sei diese Bergregion lange Zeit schwer zu durchdringen gewesen und ist Schauplatz mysteriöser Unglücksfälle, Blutfehden zwischen Stammesverbänden und Räuberei gewesen.

Wir genießen den Luxus, dass der weitere Weg zunächst weites gehend eben verläuft. Auf weitläufigen Wiesenpfaden laufen wir entlang, mit freier Sicht auf die umliegenden Berge gleich ob unsere Blicke sich nach links oder rechts richten. Dem Ende des Weges nähernd, sehen wir, wie sich eine massive Gebirgswand vor unseren Augen auftut, welche lediglich durch die vor uns liegende Schlucht von uns getrennt wird.

Sie erscheint nahezu zum Greifen nah und doch ist sie so fern – verrückt. Wir können nicht anders, als unseren langsamen Abstieg entlang des mit Gras bewachsenen Bergkamms in Richtung Vusanje zu bestaunen, wohlwissend, dass die vor uns sichtbare Gebirgskette und noch eine letzte verbleibende Tagesetappe uns vor der Ankunft zurück in unserem ersten Basecamp in Albanien trennt.

Tag 7: Vusanje nach Theth – Rückkehr ins historische Herz

Das beeindruckende Trogtal mit den sich links und rechts auftürmenden Bergen wirken auf uns wie das Tor, welches es zu durchqueren gilt, um an unser aller letztes Ziel unserer mehrtätigen Wandertour zu gelangen, Theth.

Als wolle uns die letzte Etappe nochmal vor Augen führen, was unseren Balkan Trail mitunter landschaftlich geprägt hat, werden uns viele dieser vergangenen Eindrücke nochmal vor Augen geführt. Steile Aufstiege hindurch von Wäldern mit Moss überzogenen Steinen und Bäumen, weite offene Täler umgeben von hohen Gebirgsketten, deren unzählige Spitzen in den Himmel ragen sowie freilebende zufriedene Tiere, die uns begegnen.

Wir sind schon eine Weile unterwegs, als wir von unserem Guide erzählt bekommen, dass wir uns im Grenzbereich zwischen Montenegro und Albanien befinden. Es wirkt auf uns unwirklich, dass diese idyllische Berglandschaft einst zu Zeiten des albanischen Kommunismus als verbotene Zone gegolten hat und militärisch schwer überwacht worden ist.

Tatsächlich erkennen wir bei genauerem Hinschauen verbliebene kleine Bunkeranlagen, Überbleibsel von noch gefährlich angespannten Zeiten. Es ist einer der letzten noch verbleibenden Aufstiege des Tages, als wir die Spitze des bekannten Arapi Berges, auch das albanische Matterhorn genannt, vor uns sehen, welcher wie die Hutspitze eines Zauberlehrlings auf uns erscheint.

Nach unserem schließlich aller letzten Aufstieg über den Peja-Pass, überkommt uns das Gefühl der Freude, als wir hinab entlang der steilen Gebirgswand auf das magische grüne Tal von Theth schauen, dort, wo unser Abenteuer vor mehreren Tagen begonnen hatte. Es ist einer der schönsten Abstiege unserer Reise.

Praktische Tipps für deinen Balkan-Trail

Die Buchung unseres Trips Der Balkan Trail über den Veranstalter ist sehr einfach gewesen. Beim Buchungsvorgang selbst hast du mehrere Optionen zur Auswahl, die du zu Deinem Trip hinzufügen kannst, wie einen Gepäcktransport, Essenspakete, Zeltausrüstung etc. Im Portal kannst Du auch bis zu zwei Wochen vor Reisebeginn Deine Optionen beliebig anpassen.

Vor Reisebeginn erhältst Du per Mail die wichtigsten Infos bezüglich der App von Travelbase und kannst das Team auch im Vorfeld bezüglich deiner Fragen jederzeit kontaktieren.

Im Basecamp selbst bekommt ihr euer komplettes Wander- und Zeltequipment für euer Abenteuer sowie eine Einweisung hinsichtlich der Ausstattung und der Routen. Den Gepäcktransport können wir euch mitunter nur empfehlen, damit Ihr während der mehrstündigen Wandertouren euch so leicht wie möglich bewegen könnt.

Anreise nach Albanien

Mit dem Flieger geht’s auf zum Flughafen nach Tirana, von wo aus ihr entweder eigenständig mit dem Taxi oder mit dem dazu buchbaren Flughafenshuttle zum Hotel anreisen könnt. Wir haben uns für das Taxi entschieden, um keine Wartezeit aufkommen zu lassen und noch Zeit zum Erkunden Tiranas haben zu können. Vom Hotel aus werdet ihr dann ganz bequem am nächsten Morgen mit dem eigenen Reisebus zum Basecamp gefahren und könnt euch schon einen ersten Eindruck des Landesinneren verschaffen außerhalb vom trubeligen Stadtleben.

Beste Reisezeit für deinen Balkan-Trail

Definitiv im Sommer. Sei es, dass es schon früh morgens hell ist, wenn ihr aus euren Zelten kriecht oder es noch angenehm hell ist, wenn ihr euer Zelt aufschlägt; macht definitiv gute Laune. Der absolute Pluspunkt, der euch jedoch in den Sommermonaten geboten wird, sind nahezu wolkenfreie weite Aussichten von den Berggipfeln soweit das Auge reicht. Es kann zwar im Hochsommer bis zu 37 Grad heiß werden, ist aber in Anbetracht dessen, dass ihr oftmals auch durch schattige Wälder unterwegs seid und an schattigen einheimischen Bars Rast macht, erträglich.

Respektvoller Umgang mit der Natur

Wir haben glücklicherweise während unserer gesamten Zeit keinen Müll in der Natur vorfinden können. Entsprechend ist es wichtig, seine eigenen Müllbeutel mit sich zu führen, damit es in Zukunft auch so bleiben kann.

Wie man den Trail übersteht

Es kann vorkommen, dass die Streckenführung auch mal von der auf der Webseite angegeben Tour abweicht. Somit solltet ihr eine sehr gute Grundkondition mitbringen, damit ihr im Falle von einer längeren Etappe, bei der ihr außerdem mehr Höhenmeter bewältigt, gerüstet seid.

Wenn ihr in den heißen Sommermonaten unterwegs seid, bieten sich die kühlen Bäche perfekt an, um Eure Kopfbedeckung oder Stirnbänder einmal so richtig nasszumachen, um für die nächsten Aufstiege kühlen Kopf bewahren zu können. Ansonsten gilt es natürlich viel zu trinken, am besten zwischen 2,5 l – 3 l während der Wanderung.

Wir haben stets in einer unserer Wasserflaschen einen Beutel mit Elektrolyten beigemischt, damit wir unsere Körper mit den notwendigen Mineralien versorgen konnten, die wir über den Tag ausgeschwitzt haben.

Grundsätzlich ist es außerdem wichtig, darauf zu achten, sein eigenes Wandertempo zu laufen und sich direkt kleine Pausen zu gönnen, wenn dem Körper danach sein sollte. Achtet auch darauf, spürbare Druckstellen am Fuß direkt mit Tape oder Blasenpflaster zu behandeln, um Blasen zu vermeiden.

Verpflegung während des Trips

Natürlich habt ihr die Möglichkeit, über Travelbase das Lunchpaket dazuzubuchen und euch entsprechend selbst vor Ort etwas zusammenzustellen. Zusätzlich könnt ihr Euch von zu Hause Eure Lieblingsriegel einpacken. Beispielsweise könnt ihr jeweils einen Protein- und Energieriegel für je einen Wandertag einpacken.

Über den Tag verteilt wird Rast an einer einheimischen Bar gemacht, um sich mit Wasser und Softgetränken versorgen zu können. Da je nach Saisonzeitpunkt diese Bars auch geschlossen haben können, wäre es auch eine sinnvolle Möglichkeit, eine Trinkflasche mit eingebautem Wasserfilter mitzunehmen, um stets unabhängig sein zu können.

Tipps zum Packen deines Rucksacks

Wir empfehlen eure Sachen in Packsäcken zu verstauen, damit ihr im Zelt stets den Überblick behaltet und vor allem schnell drauf zu greifen könnt.

Packliste für deine deine mehrtägige Wanderung im Balkan

Besonders wichtig bei der Balkan Tour ist auf unnötige Luxusartikel zu verzichten und nur die nötigsten Sachen einzupacken. Es gibt die Möglichkeit für deinen Trip unterschiedliche Optionen dazuzubuchen, wie zum Beispiel die Option „Campingausrüstungsverleih“ (Starkes und leichtes Drei-Jahreszeiten-Zelt, warmer Schlafsack (Temperatur von Mindestbehaglichkeit 5 Grad), Matratze (Isolierungs-R-Wert: mind. 3), Felsnägel, Lakenbeutel/Einlage (zum Einlegen in den Schlafsack für zusätzliche Wärme und Hygiene), Verpflegungspaket und Gepäcktransport. Letzteres hat den Vorteil, dass ihr während der Wanderung nur mit leichtem Tagesrucksack unterwegs seid.

Beim Packen solltest du darauf achten, dass dein Aufgaberucksack das Maximalgewicht von 15 kg nicht überschreitet (inklusive Campingausrüstung). Bei dem Gepäcktransport wird dein Gepäck bei einigen Etappen von Pferden transportiert, daher steht hier das Tierwohl besonders stark im Vordergrund. Packe also so leicht wie möglich. Vorort wird dein Aufgabegepäck inklusive Campingausrüstung auch nochmal gewogen. In deinem Tagesrucksack solltest du genügend Platz für ausreichend Getränke, Verpflegung als auch für eventuelles Kameraequipment haben.

Packliste für deine Balkan Wanderung:

Kleidung

  • Knöchelhohe Wanderschuhe der Kategorie B/B,C.
  • Wandersocken. Achte darauf, dass diese passgenau sind und atmungsaktiv. Wir haben uns für Falke Socken aus Merinowolle entschieden. Ein großer Vorteil von diesen ist, dass diese einen hohen Tragekomfort haben und auch nach anspruchsvollen Wanderrouten weiterhin geruchsneutral bleiben.
  • Hosen: Wanderhose 1x kurz und 1x lang. Wir haben uns für eine Hose entschieden, die mit einem Reißverschluss abtrennbar ist, damit wir auch unterwegs schnell zwischen beiden Optionen wählen können. Bei unserer Wanderung sind wir oft sehr früh am Morgen gestartet, als es noch etwas frisch war. Während der Wanderung konnten wir somit den unteren Teil der Hose schnell abtrennen und im Rucksack verstauen.
  • Unterwäsche
  • Regenhose/Regenjacke
  • Mikrofaserhandtuch und Badesachen
  • Hut oder Kappe als Sonnenschutz
  • Sonnenbrille (mind. Kategorie 3)

Equipment

  • Großer Rucksack (Frau: 65 l – 70 l / Mann: 70 l – 75 l), max. 15 kg, wenn er gefüllt ist. Wenn du den Gepäcktransport in Anspruch nimmst, solltest du ebenfalls einen kleinen Tagesrucksack (mit Hüftgurt) dabei haben, den du während des Tages für die Touren verwendest.
  • Regenhülle für deinen Rucksack (großer Rucksack und Trekkingrucksack)
  • Wasserdichte Taschen zum Schutz deiner wichtigen Gegenstände, falls es während der Tour doch unerwartet regnen sollte.
  • Trinksack/Flaschen. Sehr empfehlen kann ich die Trinkflasche von GRAYL mit integriertem Wasserfilter.
  • Stirnlampe oder kleine Taschenlampe
  • Brotdose für die Lunchpakete
  • Taschenmesser

Hygieneartikel & Reiseapotheke

  • Kulturbeutel: Auch hier gilt, weniger ist mehr. Versuche also deine Grundausstattung möglichst klein und leicht zu halten. Must have: Lippenbalsam, Handdesinfektionsmittel/Desinfektionstücher, biologisch abbaubare Seife, Shampoo und Zahnpasta.
  • Sonnenschutz 30+/50+ (Gesicht, Körper und Lippenbalsam mit UV).
  • Reiseapotheke. Ein überschaubares Erste Hilfe Set haben zwar die Guides bei der Tour dabei, stelle dir trotzdem für dich eine kleine Reiseapotheke zusammen. Unverzichtbar sind Tabletten gegen Magendarm-Beschwerden (Durchfall und Erbrechen). Denn bei einer solchen Reise können diese immer mal auftreten. Ebenso einpacken solltest du Elektrolyte und Magnesium.
  • Blasenpflaster/Pflaster und Tape
  • 1 Müllbeutel, Toilettenpapier

Technik

  • Powerbank: Die internationalen Richtlinien für den Transport von Lithium Batterien und Lithium-Ionen Akkus im Flugzeug erlauben Powerbanks bis zu 100 Wh (Wattstunden) Nennleistung bzw. ca. 27.000 mAh (Milliamperestunden). Bei der Mitnahme von Akkus solltest du also darauf achten, dass du diese vorgeschriebene Richtlinie nicht überschreitest und alle Akkus, die du bei deiner Reise mitnehmen möchtest, zusammenrechnest. (Stand August 2024)

Dokumente

  • Reisepass, Krankenversicherungskarte, EC-Karte, etwa 200 Euro Bargeld: In Albanien, Montenegro und Kosovo kann man überall mit Euro zahlen.

Snacks

  • Gesunde Snacks: Hier bieten sich Snacks an, die reich an Proteinen und Kohlenhydraten sind, zum Beispiel Nüsse, Trockenfrüchte, Energieriegel und Proteinriegel.

Das waren unsere Tipps und Erfahrungen für eine mehrtägige Wanderung auf dem Balkan Trail. Hast du noch Fragen zur Tour? Dann stelle sie gern in den Kommentaren.

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*Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Travelbase & der Balkan Trail.

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