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Nachhaltig reisen: So könnt ihr die Welt entdecken und dabei die Umwelt schonen

Nachhaltigkeit ist längst kein Trend mehr, sondern eine Notwendigkeit – auch beim Reisen. Für viele von euch stellt sich die Frage, wie man neue Länder und Kulturen erleben kann, ohne der Umwelt zu schaden. Nachhaltiges Reisen verbindet den Wunsch nach Abenteuer mit einem bewussten Umgang mit den Ressourcen unseres Planeten.

In diesem Beitrag erfahrt ihr, wie ihr eure Reisen umweltfreundlicher gestalten könnt, welche Destinationen besonders nachhaltig sind und warum ein achtsamer Tourismus nicht nur der Natur, sondern auch euch selbst guttut.

Was bedeutet nachhaltiges Reisen eigentlich?

Nachhaltiges Reisen – oft auch als „sanfter Tourismus“ bezeichnet – zielt darauf ab, die negativen Auswirkungen des Reisens auf die Umwelt und die lokale Bevölkerung so gering wie möglich zu halten. Es geht darum, bewusst zu reisen und einen positiven Beitrag zu leisten, sei es durch die Wahl der Verkehrsmittel, die Unterkunft oder das Verhalten vor Ort. Dabei stehen drei Prinzipien im Mittelpunkt:

  1. Umweltfreundlichkeit: Weniger Emissionen, sparsamer Umgang mit Ressourcen.
  2. Soziale Verantwortung: Respektvoller Umgang mit der einheimischen Bevölkerung und Förderung lokaler Wirtschaft.
  3. Kulturelle Wertschätzung: Achtung der Traditionen, Kulturen und Natur vor Ort.

Mit ein paar Anpassungen könnt ihr eure Reise nachhaltig planen und dennoch auf nichts verzichten.

1. Umweltfreundlich anreisen: Verkehrsmittel mit Bedacht wählen

Die Anreise ist oft der größte Klimasünder einer Reise. Flüge verursachen enorme CO₂-Emissionen – insbesondere Kurzstreckenflüge. Hier ein paar Alternativen:

  • Mit der Bahn reisen: Züge sind eine der klimafreundlichsten Fortbewegungsmöglichkeiten. Gerade in Europa bietet das gut ausgebaute Bahnnetz eine komfortable und effiziente Alternative zu Flugreisen. Auf der Nachtzugkarte findet ihr Nachtzugverbindungen innerhalb Europas.
  • Busse nutzen: Fernbusse wie FlixBus oder BlaBlaBus sind ebenfalls emissionsärmer als Flugzeuge und bieten günstige Verbindungen.
  • Autofreies Reisen: Wenn ihr das Auto vermeiden möchtet, könnt ihr auch Fahrgemeinschaften nutzen oder Carsharing-Angebote vor Ort in Anspruch nehmen.

Für Fernreisen gibt es mittlerweile auch Fluggesellschaften, die CO₂-Kompensation anbieten. Achtet bei der Buchung auf nachhaltige Siegel oder Zertifikate wie „Gold Standard“ oder „myclimate“.

2. Nachhaltige Unterkünfte wählen

Viele Hotels und Unterkünfte werben heute mit nachhaltigen Konzepten. Doch woran erkennt ihr wirklich umweltfreundliche Angebote?

  • Umweltzertifikate: Labels wie „Green Key“, „EU-Ecolabel“ oder „TourCert“ stehen für nachhaltige Standards in der Hotellerie.
  • Lokale Unterkünfte: Statt große Hotelketten zu unterstützen, könnt ihr in familiengeführten Pensionen, nachhaltigen Hostels oder Öko-Lodges übernachten. Diese haben oft einen geringeren ökologischen Fußabdruck und stärken die lokale Wirtschaft.
  • Ressourcen sparen: Achtet darauf, dass die Unterkunft Maßnahmen wie Mülltrennung, erneuerbare Energien oder den Verzicht auf Plastikverpackungen umsetzt.

3 nachhaltige Lieblingshotels in Europa

Bei meinen Reisen suche ich gern nach Unterkünften, die Nachhaltigkeit nicht nur als Schlagwort verwenden, sondern es wirklich leben. Drei meiner absoluten Lieblingshotels in Europa möchte ich euch gern vorstellen, die genau das tun: das Relais del Maro in Italien, das Domaine de la Pommeraye in Frankreich und die Guldsmeden Hotels, die in mehreren Städten Europas zu finden sind.

Relais del Maro: Ein nachhaltiges Paradies in Ligurien

Wenn ich an Italien denke, spüre ich förmlich die Sonne auf meiner Haut, rieche das Aroma von Oliven und frischen Kräutern und höre das Lachen auf den kleinen Plätzen der Dörfer. Im kleinen ligurischen Dorf Borgomaro habe ich ein Juwel entdeckt: das Relais del Maro.

Dieses familiengeführte Boutique-Hotel ist ein Vorzeigebeispiel für nachhaltigen Tourismus. Es gehört zu den „Ecobnb“-Unterkünften, was bedeutet, dass es strenge Umweltstandards erfüllt – von der Nutzung erneuerbarer Energien bis zur Vermeidung von Einwegplastik. Besonders beeindruckt hat mich, wie hier Wert auf Regionalität gelegt wird: Das Frühstück ist ein Fest der Sinne, mit frischem Brot, hausgemachten Marmeladen und lokalen Köstlichkeiten.

Aber das Relais del Maro ist nicht nur ein Hotel, sondern auch ein Ort der Begegnung. Die Gastgeberfamilie empfängt dich mit so viel Wärme, dass du dich direkt wie ein Teil der Gemeinschaft fühlst. Nach einem Tag voller Wanderungen durch Olivenhaine oder Entdeckungstouren entlang der ligurischen Küste kannst du dich im Garten entspannen – und vielleicht sogar ein Glas regionalen Wein genießen.

Relais del Maro
Nachhaltiges Juwel: Das Relais del Maro in Norditalien.

Domaine de la Pommeraye: Wellness & Nachhaltigkeit in der Normandie

Ein Ort zum Abschalten, Durchatmen und Auftanken: Genau das ist das Domaine de la Pommeraye in der wunderschönen Normandie. Diese ehemalige Pferdefarm wurde mit viel Liebe und einer klaren Vision in ein nachhaltiges Hotel verwandelt. Hier geht es darum, die Natur zu respektieren und gleichzeitig einen Ort der Ruhe und Erholung zu schaffen.

Besonders begeistert hat mich das hauseigene Spa. Es ist nicht nur luxuriös, sondern auch nachhaltig konzipiert – mit natürlichen Materialien und einer bewusst umweltschonenden Bauweise. Nach einem Tag in der Sauna oder einem Sprung in den beheizten Pool fühlt man sich wie neugeboren.

Was mich aber wirklich berührt hat, ist die Philosophie der Gastgeber. Hier wird versucht, den ökologischen Fußabdruck so gering wie möglich zu halten – sei es durch den Anbau von eigenen Kräutern, die Verwendung von Ökostrom oder die Zusammenarbeit mit lokalen Produzenten. Und wer Pferde mag, wird die besondere Verbindung zu den Tieren spüren, die Teil der Geschichte dieses Ortes sind.

Domaine de la Pommeraye
Historischer Charme im Domaine de la Pommeraye in der Normandie.

Guldsmeden Hotels: Nachhaltige Eleganz in Europas Metropolen

Von Kopenhagen bis Berlin – die Guldsmeden Hotels schaffen es, Nachhaltigkeit mit urbanem Stil zu verbinden. Ich hatte das Glück, im Bryggen Guldsmeden in Kopenhagen zu übernachten, und war begeistert von der konsequenten Umsetzung ihrer grünen Philosophie.

Die Zimmer in den Guldsmeden Hotels sind ein Traum aus natürlichen Materialien: Holz, Leinen und erdige Farben schaffen eine Atmosphäre, in der man sich sofort wohlfühlt. Doch es ist nicht nur die Ästhetik, die mich überzeugt hat. Die Hotels sind Bio-zertifiziert, verwenden ausschließlich ökologische Pflegeprodukte (ja, ich habe mir die kleinen Shampoo-Fläschchen nachgekauft!) und setzen auf plastikfreie Konzepte.

Ein besonderes Highlight ist das Frühstück: regional, saisonal und 100 % bio. Ich liebe es, in der gemütlichen Lobby zu sitzen, einen frisch gebrühten Kaffee zu genießen und dabei den Tag zu planen – sei es ein Stadtbummel durch Kopenhagen oder ein Spaziergang durch die Straßen von Berlin.

Die Guldsmeden Hotels beweisen, dass man auch in großen Städten nachhaltig leben und reisen kann, ohne auf Komfort oder Stil zu verzichten.

3. Regional und saisonal essen

Essen ist ein großer Teil jeder Reise. Aber auch hier könnt ihr nachhaltig handeln:

  • Lokale Restaurants besuchen: Unterstützt kleine Restaurants oder Streetfood-Stände, die frische, regionale Zutaten verwenden. Das stärkt die lokale Wirtschaft und vermeidet lange Transportwege.
  • Saisonal essen: Fragt nach Gerichten, die aus saisonalen Zutaten zubereitet werden, anstatt importierte Lebensmittel zu wählen.
  • Fleischkonsum reduzieren: Besonders in Ländern mit hohem Fleischkonsum ist es sinnvoll, auch mal vegetarische oder vegane Gerichte auszuprobieren.
Skane Schweden Tipps Malmö
Gesund und saisonal essen in Malmö.

4. Aktivitäten und Erlebnisse nachhaltig gestalten

Neben der Anreise und Unterkunft könnt ihr auch bei euren Aktivitäten auf Nachhaltigkeit achten:

  • Ökotouren: Viele Reiseanbieter haben sich auf nachhaltige Erlebnisse spezialisiert, wie Wanderungen, Radtouren oder Tierbeobachtungen in geschützten Gebieten. Über 7fridays, beispielsweise, könnt ihr verschiedenste Erlebnisse buchen. Vom Fotografiekurs bis zur Lama-Wanderung. Dabei arbeitet 7fridays eng mit Locals zusammen.
  • Kultureller Respekt: Achtet darauf, kulturelle Traditionen zu respektieren und keine Souvenirs zu kaufen, die aus gefährdeten Tier- oder Pflanzenarten hergestellt wurden.
  • Müll vermeiden: Führt immer eine wiederverwendbare Wasserflasche und Stoffbeutel mit euch, um Plastikmüll zu vermeiden.
Von Insel zu Insel schippern in der unberührten Natur Schwedens.

Sehr empfehlen, kann ich auch die Trips des Anbieters Travelbase. Von der Kanutour durch Schweden bis zum Vespa-Trip durch Italien könnt ihr hier authentische Reiseerlebnisse buchen.

Tipp für besonders Engagierte: Informiert euch im Vorfeld über die Region, die ihr bereisen möchtet, und überlegt, wie ihr einen positiven Beitrag leisten könnt – sei es durch Freiwilligenarbeit oder Spenden an lokale Projekte.

5. Reiseziele mit nachhaltigem Ansatz entdecken

Es gibt zahlreiche Reiseziele, die besonders auf Nachhaltigkeit setzen und euch spannende Erlebnisse bieten:

  • Schweden: Mit seiner „Allemansrätten“-Philosophie (Jedermannsrecht) und zahlreichen Öko-Hotels ist Schweden ein Vorreiter im nachhaltigen Tourismus.
  • Costa Rica: Das Land setzt auf Ökotourismus und schützt mehr als 25 % seiner Fläche in Form von Nationalparks und Reservaten.
  • Slowenien: Als erstes Land weltweit wurde Slowenien mit dem „Green Destination“-Label ausgezeichnet. Hier erwarten euch nachhaltige Outdoor-Aktivitäten und umweltfreundliche Unterkünfte.
  • Albanien: Eine noch weitgehend unberührte Destination in Europa, die auf nachhaltigen Tourismus setzt.
Urlaub 2020 Costa Rica
Vorreiter in Sachen nachhaltigem Tourismus: Costa Rica.

6. Packen mit Sinn: Nachhaltige Reiseausrüstung

Die richtige Ausrüstung kann ebenfalls einen Unterschied machen:

  • Nachhaltige Kleidung: Setzt auf Marken, die umweltfreundliche Materialien und faire Arbeitsbedingungen bieten.
  • Reiseutensilien: Eine wiederverwendbare Wasserflasche, Bienenwachstücher für Snacks und biologisch abbaubare Hygieneprodukte sollten in eurem Gepäck nicht fehlen.
  • Minimalistisch packen: Weniger Gepäck bedeutet weniger Gewicht und damit auch weniger Emissionen – vor allem bei Flugreisen.

7. Geld sparen beim nachhaltigen Reisen

Nachhaltiges Reisen muss weder teuer noch kompliziert sein. Mit diesen Tipps könnt ihr die Umwelt schonen und gleichzeitig euer Budget entlasten:

Reisen außerhalb der Hauptsaison

Reist in der Nebensaison, um Geld zu sparen und Touristenmassen zu vermeiden. Unterkünfte und Transport sind oft deutlich günstiger, und ihr schont die Umwelt, da weniger Infrastruktur beansprucht wird.

Mit dem Zug statt dem Flugzeug reisen

Bahnreisen sind oft günstiger, wenn ihr frühzeitig bucht. Nutzt Rabatte wie Sparpreise oder Interrail-Pässe, um auch längere Strecken preiswert und umweltfreundlich zurückzulegen. Nachtzüge sind eine besonders praktische Option – ihr spart die Kosten für eine Übernachtung und kommt erholt am Ziel an.

Unterkunft clever wählen

Sucht nach nachhaltigen Unterkünften wie zertifizierten Öko-Hotels oder Ferienwohnungen, in denen ihr selbst kochen könnt. Plattformen wie „FairBnB“ bieten nicht nur erschwingliche Preise, sondern unterstützen auch lokale Projekte. Alternativ könnt ihr über Haustausch-Portale kostenfrei wohnen oder euch auf Campingplätzen mit umweltfreundlicher Infrastruktur niederlassen.

Selbst kochen mit regionalen Lebensmitteln

Anstatt in teuren Restaurants zu essen, kauft auf lokalen Märkten ein und kocht selbst. Regionale, saisonale Produkte sind oft günstiger, frischer und haben einen geringeren ökologischen Fußabdruck. Nutzt Mehrwegbehälter, um Verpackungsmüll zu vermeiden.

Kostenlose Aktivitäten nutzen

Viele Städte und Regionen bieten kostenlose oder günstige Aktivitäten an, wie geführte Wanderungen, kostenlose Museumstage oder Naturparks. Informiert euch vorab, welche umweltfreundlichen Erlebnisse vor Ort möglich sind – oft gibt es auch nachhaltige Tourenanbieter mit fairen Preisen.

Verleih statt Kauf

Anstatt teure Ausrüstung wie Fahrräder oder Camping-Equipment zu kaufen, könnt ihr vor Ort Dinge leihen. Verleihstationen sind oft günstiger, und ihr vermeidet den Transport sperriger Gegenstände.

Trinkwasser auffüllen statt Flaschen kaufen

Bringt eine wiederverwendbare Trinkflasche mit, die ihr unterwegs auffüllen könnt. So spart ihr nicht nur Geld, sondern vermeidet auch Plastikmüll. Viele Länder haben öffentliche Wasserstellen oder Trinkbrunnen – informiert euch vor der Reise über die lokale Wasserqualität.

8. Langsam reisen und bewusster genießen

Ein entscheidender Aspekt des nachhaltigen Reisens ist das sogenannte „Slow Travel“. Statt in kurzer Zeit viele Ziele abzuklappern, könnt ihr euch auf ein Reiseziel konzentrieren und es intensiv erleben.

  • Mehr Zeit an einem Ort verbringen: Lernt die Kultur und die Menschen vor Ort besser kennen, anstatt von einer Sehenswürdigkeit zur nächsten zu eilen.
  • Reisen außerhalb der Hauptsaison: Vermeidet überfüllte Orte und reist zu Zeiten, in denen die Natur und die lokale Infrastruktur nicht überlastet sind.

Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Nachhaltig reisen bedeutet nicht, dass ihr auf Komfort oder Abenteuer verzichten müsst. Mit der richtigen Planung und bewussten Entscheidungen könnt ihr unvergessliche Erlebnisse haben und gleichzeitig die Umwelt schützen. Ob bei der Wahl des Verkehrsmittels, der Unterkunft oder der Aktivitäten – jede Entscheidung zählt.

Praktische Tipps für eure nachhaltige Reiseplanung

  • Beste Reisezeit: Vermeidet die Hauptsaison, um überfüllte Orte zu vermeiden.
  • Reisedauer: Plant längere Aufenthalte an einem Ort, um die Emissionen eurer Reise zu rechtfertigen.
  • Transport vor Ort: Nutzt öffentliche Verkehrsmittel, Fahrräder oder geht zu Fuß, um die Umgebung zu erkunden.
  • Packliste: Denkt an wiederverwendbare Utensilien, biologisch abbaubare Produkte und nachhaltige Kleidung.
  • Apps und Tools: Apps wie „Ecosia“ helfen euch bei der Suche nach nachhaltigen Anbietern und Reisezielen.

Mit diesen Tipps seid ihr bestens gerüstet, um eure nächste Reise bewusst und nachhaltig zu gestalten. Beginnt eure Reiseplanung mit einem nachhaltigen Ansatz – für euch und für unseren Planeten.

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Mainzerin Sarah packt regelmäßig das Fernweh und kurz darauf ihren Koffer, um neue, faszinierende Orte zu bereisen oder an alte, lieb gewonnene zurückzukehren. Und obwohl sie gelegentlich von einem Neuanfang an einem anderen Ort träumt, einem kleinen Haus in der Toskana mit Klappläden an den Fenstern und Zitronenbaum im Vorgarten oder von einer Stadtwohnung in Lissabon mit Blick auf den Tejo, ist Mainz eben doch ihre Stadt des Herzens.

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