Anika Landsteiner
People on my Way Thoughts

People on my Way: 10 Fragen an Anika Landsteiner

Heute ist der Start einer Interview-Reihe auf meinem Blog. In People on my Way stelle ich euch Menschen vor, die mich auf Reisen und in meinem Leben inspiriert und bewegt haben.

Anika Landsteiner ist ein solcher Mensch. Spätestens seit ihren wunderbar verträumten Mauritius-Tagebüchern vefolge ich ihren Blog Ani.denkt. Hier schreibt sie mit leichter Feder in,  mal leiseren, mal lauteren Tönen, vom Leben im Allgemeinen und ihren Reisen im Besonderen. Packlisten und ultimative-das-müsst-ihr-gesehen-haben-Listen sucht man hier vergebens. Anika will mit ihren Texten viel mehr Dankanstöße geben und zum Nachdenken anregen. Wie geht nachhaltiges Reisen, warum wird Afrika fälschlicherweise oftmals als Land und nicht als Kontinent betrachtet, warum sollten wir uns dringend bewusster ernähren, sind Themen, vor denen sie nicht die Auseinandersetzung scheut.
In ihrer Kolumne Kaffeesätze greift sie alltägliches aus dem Leben einer jungen Frau auf. Was tun nach dem Studium, Fernbeziehungen, Schreibblockaden, von dem Suchen – und vor allem dem Finden – vom Glück. Anikas Worte sauge ich bei jedem Lesen regelrecht auf und beim Beenden des letzten Satzes fühle ich mich stets ein Stück beschwingter und auf wundersame Weise beflügelt.

Anika Landsteiner

Foto Credit: Anika Landsteiner

Anika Landsteiner

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Dieses große Talent, Menschen in dieser Form anzutreiben, hat die ausgebildete Schauspielerin, die, bevor sie sich der journalistischen Laufbahn zuwandte, die ein oder andere Soap mitnahm, nun als Printform veröffentlicht. In ihrem Debütroman Gehen um zu Bleiben stellt sich Anika die Frage, wie weit wir fahren müssen, um irgendwann einmal anzukommen. Als ersten Schritt zur Antwort erklärt Anika das Losfahren.  Denn, nur wenn man das warme Nest zu Hause verlässt, kann man sich für die Welt öffnen und das entdecken, was man liebt. Der richtige Zeitpunkt um sich auf das große Abenteuer zu begeben? Jetzt!

10 Fragen an Anika Landsteiner

In welches Land ging deine allererste Reise?

Mit zwei Jahren saß ich das erste Mal im Flugzeug nach Gran Canaria. Seitdem war ich leider nicht mehr dort und kann mich deshalb auch nicht an die Reise erinnern. Die erste große Reise, die mich so richtig durchgewirbelt hat, war eine Woche in New York City, mit 14. Das war 2001.

Was steht gerade ganz oben auf deiner Bucketlist?

Ich will sehr gerne den Winter 17/18 in der Sonne verbringen, am liebsten direkt nach Weihnachten wegfliegen, denn die Adventszeit mag ich gerne. Für Silvester habe ich gar nichts übrig und die kalte, regnernische Zeit Anfang des neuen Jahres auch nicht. Eigentlich sollte man motiviert sein, genau dann Pläne anzugehen, doch den meisten geht es mit dem Winterblues einfach nicht so gut. Ich würde diese Zeit daher gerne an einem Ort verbringen, an dem es warm ist, unbedingt am Meer, um diese anfängliche Motivation und Energie für das neue Jahr besser genießen zu können. Vorstellen könnte ich mir Kalifornien.

Was treibt dich an?

Das geschriebene Wort und das Betreten eines fremden Flughafens.

Anika Landsteiner

Foto-Credit: Anika Landsteiner

Wofür bist du dankbar?

Ich habe festgestellt, wie einfach es ist, für große Sachen dankbar zu sein, und wie selten man es im Kleinen ist. Deshalb bin ich heute sehr, sehr dankbar dafür, dass du mir so eine liebe E-Mail geschrieben und mir diese Fragen geschickt hast.

Woraus schöpfst du Inspiration?

Aus richtig guten Büchern. Eine meiner absoluten Lieblingsgeschichten ist „Polarkreis“ aus „Wir haben Raketen geangelt“ von Karen Köhler. Letzt saß ich mit meinem Freund in der Hängematte und habe sie ihm vorgelesen und dann habe ich das Buch zugeklappt und war einfach nur glücklich, dass sie diese Geschichte geschrieben hat. Außerdem schöpfe ich viel Inspiration aus Musik, vor allem Folk, Rock und Indie. Wenn ich meditiere, bekomme ich ebenfalls recht schnell Ideen. Und, natürlich, das Reisen.

Was bedeutet für dich Heimat?

Heimat empfinde ich immer bei meinen Eltern, an dem Ort, an dem ich aufgewachsen bin. Aber ich habe festgestellt, dass sich Teile vom Heimatgefühl ändern können. Seit 10 Jahren wohne ich in München und stelle mich mittlerweile mit „ich bin aus München“ vor und so fühlt es sich auch wirklich an. Und wenn ich nach Indien reise, habe ich ebenfalls das Gefühl, wieder heimzukommen. Es heißt so schön, dass man überall einen Teil des Herzens lässt, wo es einem gut gefällt, und das klingt nach großem Bla Bla und nicht greifbarer Metaebene, aber ich finde schon, dass es stimmt.

Anika Landsteiner

Foto-Credit: Anika Landsteiner

Was ist für dich Freiheit?

Ein Sinnbild für Freiheit ist für mich ein Roadtrip mit einem Oldtimmer-Cabrio, einer wunderschönen Strecke und einem verdammt guten Mixtape. Generell bedeutet Freiheit für mich, dass ich weitestgehend so leben kann, wie ich möchte. Ich werde für meine Überzeugungen und Lebensweisen nicht bestraft, genieße also beispielsweise Meinungsfreiheit und viele Werte, die damit einhergehen. Das ist unglaublich wertvoll.

Teile mit uns eine besondere Erinnerung.

Als ich in Willemstad (Curacao) herumgelaufen bin, bin ich am späten Nachmittag auf einen kleinen, wunderschönen Marktplatz gestoßen. Dort standen unter großen Magnolienbäumen mehrere Tische, die zu einem Café gehörten. Leider hatte ein alter Mann bereits angefangen, alles zusammenzuräumen, also habe ich beschlossen, am nächsten Morgen dorthinzugehen, wenn noch jeder schläft. Um 9 Uhr stand ich also wieder dort, der alte Mann auch, er hatte gerade alles wieder aufgebaut und kehrte die vielen pinken Blüten von den Pflastersteinen. Ich setze mich ins Eck des Marktplatzes mit einem Cappuccino und meinem Laptop. Dann schrieb ich zwei Stunden an meinem Roman und währenddessen wachte die Stadt auf. Am Ende war der Platz voll und ich bin gegangen. Das waren wundeschöne zwei Stunden.

Was fehlt dir zum Glück?

Innere Ruhe, mehr Selbstbewusstsein und mehr Zufriedenheit mit mir und dem, was ich tue.

Wohin geht deine nächste Reise?

Nach Paris.

Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast mitzumachen, liebe Anika!

 

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Mainzerin Sarah packt regelmäßig das Fernweh und kurz darauf ihren Koffer, um neue, faszinierende Orte zu bereisen oder an alte, lieb gewonnene zurückzukehren. Und obwohl sie gelegentlich von einem Neuanfang an einem anderen Ort träumt, einem kleinen Haus in der Toskana mit Klappläden an den Fenstern und Zitronenbaum im Vorgarten oder von einer Stadtwohnung in Lissabon mit Blick auf den Tejo, ist Mainz eben doch ihre Stadt des Herzens.

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2 COMMENTS

  • inka

    Hey. Mit Interesse gelesen, ich finde die Geschichten von Ani auch toll und komme nur leider nicht immer dazu, sie zu lesen – es gibt einfach so wahnsinnig viele tolle Blogs da draußen (und immer mehr Bücher auch, puh). Vielen Dank jedenfalls für das Interview. Allerdings bin ich jetzt ein wenig schockiert: Ani ist erst 20?? Das kann irgendwie nicht sein, oder? Du stellst sie selbst als Mit-Zwanzigerin vor, und ich meine, mal bei Ani was von “Ende zwanzig” gelesen zu haben. Jetzt erzählt sie aber, sie sei mit 14 auf ihre erste Reise gegangen und das sei sechs Jahre her. Hm. Das finde ich ein wenig seltsam. 😉
    LG /inka

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      Sarah
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      Upsi, da hat in der Tat etwas nicht gepasst. 2001 war Anika in New York und ist mittlerweile 30.
      Danke für den Hinweis! 😉

      Lieben Gruß aus Mainz,
      Sarah

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