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Lissabon-Liebe: Heimatgefühle am Tejo

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Ein liebenswerter Ort. Jung und altmodisch zugleich. Turbulent und impulsiv. Und doch findet man zwischen all dem Trubel der Stadt, auch immer wieder Oasen der Ruhe. Ja, Lissabon hat mich bereits während meiner ersten Reise in den Bann gezogen.
Zum Abschluss unseres Azoren-Trips können Sandra und ich also gar nicht anders, als auf dem Rückweg von der Inselgruppe im Atlantik noch einen zweitägigen Zwischenstopp in der Hafenstadt am Tejo einzulegen.

Da stehe ich also wieder, vor dem Lissaboner Bahnhof Cais do Sodré an diesem wundervollen Spätsommertag mit einem Kribbeln in der Magengegend und bereit mich noch ein wenig mehr in diesen Ort zu verlieben.

Bevor Sandra und ich uns in die Straßen Lissabons stürzen, beziehen wir unsere phänomenale Airbnb-Wohnung im hippen Bairro Alto Viertel. Gastgeberin Marta empfängt uns herzlich und zeigt uns die geschmackvoll eingerichteten Zimmer. Sich hier wohlzufühlen könnte einfacher nicht sein. In der stylischen Küche werden wir wohl wenig Zeit verbringen. Wir wollen unsere Gaumen schließlich mit all den lissabonner Köstlichkeiten verwöhnen, anstatt selbst den Kochlöffel zu schwingen. Dafür kosten wir unsere sensationelle Dachterrasse mit Blick auf den Tejo voll und ganz aus.

Unser erster Stopp, nachdem wir uns endlich vor lauter Staunen von unserer Wohnung auf Zeit losgerissen haben, ist der nahe gelegene Time Out Market. Ein Tipp von Marta. Die große Markthalle ist eine Begegnugsstätte und ein Eldorado für internationale Spezialitäten. Viele der Besucher sitzen mit ihren Tellern an den großen Tafeln in der Mitte der Halle. Bei dem großartigen Wetter nehmen Sandra und ich unsere Snacks mit nach draußen und suchen uns ein Platz am Fluss.
Den restlichen Tag schlendern wir gemütlich durch die Altstadt und genießen den einmaligen Flair Lissabons. Fasziniert bestaune ich die bunten Azulejos, die kunstvollen Keramikfliesen an den Häuserfassaden und wir kommen auch gleich an der ersten für Lissabon so typischen Straßenbahn vorbei.

Den Abend lassen wir auf unserer genialen Dachterrasse bei einem Glas Rotwein ausklingen. Noch eine ganze Weile sitzen wir da oben über den Dächern Lissabons in der milden Nacht und blicken hinaus zum Horizont. Dorthin, wo der Tejo sich in den Atlantik ergießt.

Am nächsten Tag lassen wir uns wieder durch die Stadt treiben. Ich bin ja ein großer Fan von Städten, die man am besten zu Fuß erkundet. Heute führt unser Weg uns nach Alfama. Alfama ist das älteste Stadtviertel Lissabons und erstreckt sich von der Mündung des Tejo bis hinauf zum Castelo de São Jorge. Von dem schweren Erdbeben von Lissabon im Jahr 1755 wurde Alfama größtenteils verschont. In den verwinkelten Gassen des einstigen Rotlichtviertels findet man heute zahlreiche kleine Cafés und Bars.

An unserem letzten Abend in Lissabon wollen wir hinauf zum Miradouro São Pedro de Alcântara, um uns den Sonnenuntergang anzuschauen. Wie im vergangenen Jahr möchten wir bei live Fado dabei zusehen, wie sich der Himmel über Lissabon in die kitschigsten Pastelltöne färbt. Doch eine Baustelle machte uns einen Strich durch die Rechnung. Also gehen wir die Straße weiter bergauf, lassen uns in der Sonne bei Pão à Mesa nieder und ordern Erdbeer-Mojitos.
“Soll ich von euch beiden zusammen ein Foto machen?” klingt plötzlich eine freundliche Stimme, zwei Tische weiter, zu uns hinüber, als ich Sandra im Abendlicht fotografiere.
Und so lernen wir Laura und Konstantin aus Stuttgart kennen und unterhalten uns bei einem zweiten Cocktail, über den freien Tisch zwischen uns hinweg, über Reisen und das Leben im Allgemeinen. Das Paar ist gerade mit ihrem VW Bus unterwegs und erzählt von Camping Plätzen mit Badekappenpflicht im Pool und wie sie vor ein paar Tagen mit ihrem Grill einen Kuchen gebacken haben.

Auf die Cocktails folgt ein gemeinsames Abendessen und als unsere leeren Dessertteller vor uns stehen, wollen wir den Abend noch nicht allzu schnell enden lassen. Schon Wochen vor unserer Portugal-Reise war für Sandra und mich klar, dass wir während unserer Zeit in Lissabon unbedingt noch einen Abstecher ins Pensão Amor machen würden. In dem wohl coolsten Club Lissabons, in dem die Cocktails nach Exhibitionisten namens Carmen benannt sind, schwingen auch heute noch ein paar der Vibes des früheren Bordells. An die Tanzfläche mit der kleinen Bühne grenzt eine Bibliothek mit bis unter die Decke mit Büchern gefüllten Regalen. Hinter einem weiteren Raum, in dem eine Wahrsagerin ihre Dienste anbietet, befindet sich ein kleiner Laden, in dem man Reizwäsche und Sex-Spielzeug kaufen kann.
Klar, dass es nach unseren Erzählungen vom Pensão Amor keine schwere Aufgabe war, Laura und Konstantin noch auf einen Drink in der Bar zu überzeugen. Bei  “Carmens” und Bier stoßen wir auf das Leben an – und auf die nächste Reise nach Lissabon. Die hoffentlich nicht zu lange auf sich warten lässt.

Tipps für deinen Lissabon-Trip:

Lecker frühstücken lässt es sich im Fábrica. Cappuccino, frisch gepresster Orangensaft, Croissants mit extra viel Schocki. Kann nicht jeder Morgen so beginnen? Aber auch für die Pause am Mittag bietet das Café  in der Rua das Portas de Santo Antão feine Sachen, wie gegrillte Sandwiches.

Ein Besuch in der LX Factory ist sogar etwas für kühlere Regentage. Auf dem Gelände einer ehemaligen Textilfabrik ist ein angesagter Kulturkomplex entstanden. Mit einer Mischung aus Shops, Kunst und köstlichem Essen für den kleineren und den größeren Appetit, ist hier für jeden etwas dabei. Mir hat es insbesondere die Buchhandlung Le Devagar, mit ihrer im wahrsten Sinne des Wortes, fantastischen Dekoration und der außergewöhnlichen Auswahl an Büchern angetan.

Die vielleicht besten Pastéis de Nata genießt man in  der Manteigaria União. Die Manufaktur in Bairro Alto hat sich auf die kleinen Blätterteigteilchen spezialisiert. Auch die Einheimischen stehen hier gerne mal Schlange. Einziges Manko: Nach dem ersten Pastéis de Nata folgt meist mindestens ein zweites.

 

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* Die Nacht in der traumhaft schönen Dachgeschosswohnung wurde uns kostenlos zur Verfügung gestellt. Die geschilderten Erlebnisse und Erfahrungen bleiben davon unberührt. Vielen Dank an Marta für den wundervollen Aufenthalt!

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Mainzerin Sarah packt regelmäßig das Fernweh und kurz darauf ihren Koffer, um neue, faszinierende Orte zu bereisen oder an alte, lieb gewonnene zurückzukehren. Und obwohl sie gelegentlich von einem Neuanfang an einem anderen Ort träumt, einem kleinen Haus in der Toskana mit Klappläden an den Fenstern und Zitronenbaum im Vorgarten oder von einer Stadtwohnung in Lissabon mit Blick auf den Tejo, ist Mainz eben doch ihre Stadt des Herzens.

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2 COMMENTS

  • Johanna

    Wow, das sind tolle Bilder von Lissabon. Ich liebe diese Stadt und war schon fast 10mal dort. Immer wieder toll!

  • George

    ich war in Lissabon am ende November 2018. Ich erinnere mich sehr schone Dinge aus Portugal. Wunderbare Stadt 🙂

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