Ein Brüllaffenbaby im Jaguar Rescue Center in Costa Rica
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Tiere retten: Das Jaguar Rescue Center in Costa Rica

Zwei Monate nach dem Tod von Sandro Alviani sitzt sein Hund Baffi noch immer in dessen Jeep und wartet auf sein Herrchen. Er harrt dort aus – bei Tag und bei Nacht. Im Februar 2016 starb der Mitgründer des Jaguar Rescue Centers überraschend. Er hinterlässt ein Lebenswerk, das bis heute in Costa Rica das einzige seiner Art ist.

Unweit von Puerto Viejo, zwischen Cocles und Playa Chiquita liegt das Jaguar Rescue Center. Ein Zentrum zur Rettung, Rehabilitation und Auswilderung von verletzten oder verwaisten Wildtieren. Den Namen hat die Einrichtung von dem Jaguar Baby, das als erstes Tier im Jahr 2008 bei den Gründern Sandro Alviani und seiner Frau Encar Hilfe fand. Die Mutter des Tieres wurde von Bauern umgebracht, weil sie vermuteten die Raubkatze habe zwei ihrer Ziegen getötet. Leider war das Jaguar Baby zu schwach und überlebte nicht. Für Sandro und Encar Alviani aber, war mit diesen Tagen die Idee des Zentrums geboren. Zum Andenken an den Jaguar benannten sie es nach ihm.

“Die Größe und den moralischen Fortschritt einer Nation
kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandeln.”

– Mahatma Gandhi

Die Gründe, warum die Tiere ihren Weg in das Center finden sind meist traurig und dramatisch. Oft ist menschliches Verschulden der Auslöser, etwa weil Menschen wilde Tiere, wie Affen oder Ozelote, als Haustiere halten, aber auch durch Jagd, Kollisionen mit Fahrzeugen oder durch den Kontakt mit Stromleitungen. Babyaffen oder -faultiere landen in der Station, weil die Mutter getötet wurde oder das Baby verstößt. Es kommt aber auch vor, dass das Faultierbaby unverletzt von einem Baum fällt und von einem Menschen gefunden wird, noch bevor die Faultiermutter vom Baum zu ihrem Jungen klettern kann. Zudem sind Affen oder Faultiere oftmals Opfer von Hundeattacken, während sie sich über den Boden bewegen. Im Jaguar Rescue Center werden die Tiere mit viel Liebe und Geduld aufgepäppelt und bekommen die nötige medizinische Versorgung.

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Durch amüsantere Umstände kam ein Kaiman in das Center. Ein Pärchen fand ihn während der Flitterwochen in Costa Rica in der Dusche ihres Badezimmers. Er wurde lediglich zur Kontrolle in die Hilfsstation gebracht und wird schon bald wieder in Freiheit leben. Oft in dem nahe gelegenen La Ceiba Naturreservat oder in dem Tortuguero Nationalpark. Um den Affen die Auswilderung einfacher zu machen, werden die Tiere jeden Tag in den Wald gebracht, damit sie sich an ihre neue Umgebung gewöhnen können. Knapp die Hälfte der Tiere können nach der Pflege wieder in die Wildnis entlassen werden.

Auf der Facebook und der Instagram Seite des Centers werdet ihr über die Entwicklung der kleinen Schützlinge auf dem laufenden gehalten. Aber Achtung, einige der Fotos und Videos sind nichts für Zartbesaitete. Die Arbeit in der Station ist eben mehr, als Kuscheln mit Babyäffchen, wie unser Tour-Guide erzählt, die eigentlich für drei Monate als ehrenamtliche Helferin nach Costa Rica kam und nach zwei Jahren noch immer hier ist. Die Arbeit ist verbunden mit einem Wechselbad der Gefühle, denn die Schicksale der Tiere erlebt man hier hautnah. Hier wird jeden Tag gelacht aber auch gebangt, gehofft und geweint.

Das Jaguar Rescue Center ist eine gemeinnützige Organisation und finanziert sich durch die angebotenen Touren und Spenden. Fast alle Mitarbeiter leisten als Ehrenamtliche Hilfe. Ihr habt auch Lust die großartige Arbeit zu unterstützen oder vielleicht sogar selbst ein paar Wochen oder Monate in Costa Rica aktiv mitzumachen. Auf der Webseite des Jaguar Rescue Centers findet ihr alle Informationen, wie ihr helfen könnt.

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Mainzerin Sarah packt regelmäßig das Fernweh und kurz darauf ihren Koffer, um neue, faszinierende Orte zu bereisen oder an alte, lieb gewonnene zurückzukehren. Und obwohl sie gelegentlich von einem Neuanfang an einem anderen Ort träumt, einem kleinen Haus in der Toskana mit Klappläden an den Fenstern und Zitronenbaum im Vorgarten oder von einer Stadtwohnung in Lissabon mit Blick auf den Tejo, ist Mainz eben doch ihre Stadt des Herzens.

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